Nach fast 40 Jahren Zwei Münchner Kultgaststätten schließen für immer
In München haben zwei langjährige Gastronomiebetriebe nach mehreren Jahrzehnten geschlossen. Die Gründe sind unterschiedlicher Natur.
Die Münchner Gastro-Szene muss das Aus von gleich zwei Kultlokalen verkraften. In den vergangenen Tagen schlossen sowohl die griechische Taverne Lucullus in Untergiesing als auch das Stadtcafé im Stadtmuseum am Sankt-Jacobs-Platz ihre Türen für immer – und das nach jeweils fast 40 Jahren.
Für das 1983 eröffnete Stadtcafé kam das Ende am letzten Sonntag im Oktober. Am Samstag hatte das Café noch regulär geöffnet, tags darauf erhielten dann alle 16 Angestellten ihre sofortige Kündigung, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Offenbar, "um nicht noch mehr Miese zu machen", wie der Geschäftsführer Otto-Gerhard Knoller-Weber erklärte.
Stadtcafé hat mit schweren Umsatzeinbußen zu kämpfen
Laut diesem hätten verschiedene Gründe zu dem letztendlich drastischen Schritt geführt: die Schließung des Stadtmuseums im Januar, die seit dem Frühjahr stark beeinträchtigende Baustelle und der Verlust der Terrasse im Innenhof sowie die seit Längerem angespannte wirtschaftliche Lage und lahmende Konjunktur. Von bis zu 50 Prozent Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr ist die Rede.
Zu viel, nachdem man sich nur mit großen Mühen durch die Corona-Zeit gekämpft hatte. Zwar habe man laut Knoller-Weber verschiedene Maßnahmen ergriffen, um eine Schließung zu verhindern – am Ende allerdings erfolglos. "Eine Ära ist zu Ende gegangen", erklärte der Geschäftsführer der "SZ".
Lucullus-Wirt soll Mietvertrag gekündigt worden sein
Weit weniger auskunftsfreudig zeigte sich der Wirt des Lucullus. Anfragen der "SZ" sowie des "Merkurs" ließ Georgios Makris unbeantwortet. Auf der Website des Lokals wird noch mit dem aktuellen Speise- und Getränkeangebot gelockt, auch auf Social Media findet man kein Wort des Abschieds. Ein Sprecher der Paulaner-Brauerei, welche die 1987 eröffnete Taverne mit Bier belieferte, bestätigte beiden Blättern jedoch das Aus zum 31. Oktober.
Gerüchten zufolge soll der Hausbesitzer dem Wirt den Mietvertrag gekündigt haben, da das Gebäude in der Nähe des Hans-Mielich-Platzes saniert und renoviert werden soll. Und für die Menschen in Untergiesing kommt es noch dicker. Denn Ende November verlieren sie auch noch eine Traditions-Bäckerei. Zum 23. November schließt Harald's Brotladen nach 32 Jahren, wie der Besitzer auf Facebook verkündete.
- facebook.com: Beitrag von Harald's Brotladen am 25. Oktober 2024
- in-muenchen.de: "Aus für das Münchner Stadtcafé"
- merkur.de: "Gastro-Beben in Giesing: Institution schließt überraschend zum Monatsende"
- sueddeutsche.de: "Münchner Kultgrieche schließt"
- sueddeutsche.de: "Die nächste Münchner Gastro-Institution verschwindet"