münchen.t-online - Nachrichten für München
Such Icon
münchen.t-online - Nachrichten für München
Such IconE-Mail IconMenü Icon


München

Herzog Max München: Neues Leben im früheren Karstadt Sports am Stachus


Ex-Karstadt am Karlstor
Neuer Glanz in der Altstadt – "Herzog Max" feiert Einzug


08.07.2025 - 17:41 UhrLesedauer: 3 Min.
Prominente Ecke in München: Das denkmalgeschützte Haus von 1865 stand jahrelang leer. Jetzt wurde dem ehemaligen Karstadt-Gebäude neues Leben eingehaucht.Vergrößern des Bildes
Prominente Ecke in München: Das denkmalgeschützte Haus von 1865 stand jahrelang leer. Jetzt wurde dem ehemaligen Karstadt-Gebäude neues Leben eingehaucht. (Quelle: Euro Real Estate / ACCUMULATA)
News folgen

Forschung trifft Flagship-Store: So lebt ein denkmalgeschütztes Kaufhaus wieder auf. Das Ergebnis soll auch Vorbild für andere Innenstädte sein.

Zumindest ein bisschen Sport ist noch geblieben – dort, wo früher Fußballtrikots, Tischtennisschläger und Golfschuhe über den Tresen gegangen sind. All das und vieles mehr gab es bei "Karstadt Sports" in jenem geschichtsträchtigen Gebäude in der Herzog-Max-Straße am Stachus.

Loading...

Doch dann ging das Unternehmen pleite, und das denkmalgeschützte Haus von 1865 stand jahrelang leer. Seit April jedoch werden dort wieder Turnschuhe, Laufhosen und Co. feilgeboten – und zwar im "Flagship-Store" der Sportartikelfirma "New Balance".

Kanzlei und Sportgeschäft

Abgesehen davon erinnert in dem Gebäude zwischen Karlstor und Oberpollinger jedoch kaum noch etwas an seine Vergangenheit als Sport-Kaufhaus. "Kein Stein ist hier auf dem anderen geblieben", betont Günter Koller von der "Wilhelm von Finck Gruppe" bei der Eröffnung des "Herzog Max", wie das Haus inzwischen heißt.

Dort sind nicht nur ein Sportgeschäft und eine Anwaltskanzlei eingezogen, sondern – als mit Abstand größter Mieter – die Max-Planck-Gesellschaft mit ihrem Institut für Innovation und Wettbewerb. Wo früher geshoppt wurde, wird nun also geforscht – auf fast 10.000 Quadratmetern Fläche, mitten in der Münchner Altstadt.

"Herzog Max": Mit "Vorbildcharakter"

Dort sei mit dem "Herzog Max" ein "Immobilienprojekt mit Vorbildcharakter" entstanden, lobt Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU), der ebenso wie Stadtbaurätin Elisabeth Merk zur Eröffnung gekommen ist. "Hier wird sichtbar, wie wir unsere Innenstädte fit für die Zukunft machen: durch intelligente Nachnutzung, nachhaltiges Bauen und mutige Visionen", sagt Bernreiter.

All das ist aber auch notwendig, schließlich stehen viele Innenstädte vor großen Problemen – unter anderem mit Blick auf leer stehende Kaufhäuser, deren Geschäftsmodell sich an den meisten Standorten überlebt hat. Wirtschaftsreferent Christian Scharpf räumt ein, dass man auch im Münchner Stadtzentrum zurzeit mit mehreren Baustellen kämpfe.

René Benkos Hinterlassenschaften

Dazu zählten nicht nur der Hauptbahnhof und die zweite Stammstrecke am Marienhof, sondern auch die "Benko-Hinterlassenschaften" – etwa die Alte Akademie in der Fußgängerzone und der ehemalige Karstadt am Stachus. Jener René Benko, dessen Name heute für eine der größten Immobilienpleiten Europas steht, hat auch in der Geschichte des "Herzog Max" eine entscheidende Rolle gespielt.

Schließlich habe er 2012 das Gebäude an die "Wilhelm von Finck Gruppe" verkauft, erinnert deren Geschäftsführer Georg Koller. "Weil er dringend Kapital für den Kauf der Karstadt-Gruppe brauchte." Nach dem Erwerb der Immobilie habe man zunächst "acht ruhige Jahre" erlebt – bis "Karstadt Sports" 2020 Insolvenz anmeldete.

Treppenhäuser wurden verlegt

"Uns war dann schnell klar, dass es eine komplette Neuausrichtung braucht", sagt Georg Koller. Bedeutet: weg vom Kaufhaus und hin zu einer sogenannten Mixed-Use-Immobilie mit verschiedenen Mietern. Nach 18 Monaten Planung liefen im Frühjahr 2022 die Umbauarbeiten an, in deren Zuge nicht nur die Treppenhäuser verlegt, sondern auch begrünte Lichthöfe, begehbare Dachterrassen und offene Raumstrukturen entstanden.

Ralf Peter, Geschäftsführer des Bauherrn Euro Real Estate, fasst das Projekt zusammen: "Wir haben das Gebäude von innen heraus neu erfunden." Als Projektentwickler war die Accumulata Group beteiligt, deren Geschäftsführer Stefan Schillinger von einer hohen Nachfrage berichtet.

95 Prozent der Flächen vermietet

Demnach seien aktuell 95 Prozent der 14.000 Quadratmeter Fläche vermietet. Wirtschaftsreferent Christian Scharpf freut es: "Das Herzog Max ist auch ein Zeichen, dass etwas in der Innenstadt vorangeht."

Zumal sich die Belebung nicht nur auf das Gebäude selbst beschränke, so der Wirtschaftsreferent. Auch die angrenzende Herzog-Max-Straße – bis dato eine "ungenutzte, wenig freundliche Seitenstraße", so Scharpf – wurde im Zuge der Arbeiten aufgehübscht. Neben neuen Bäumen und einem neuen Pflasterbelag wurde dort auch eine Freischankfläche angelegt – für eine Gastronomie, die im Herbst im "Herzog Max" einziehen soll.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...




Telekom