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München

Aggressive Hunde, hohe Kosten: Tierheim München in der Vermittlungskrise


Traurige Jahresbilanz
Kaum Anfragen, viele Sorgen im Münchner Tierheim

Von t-online, cgo

09.07.2025 - 15:03 UhrLesedauer: 2 Min.
Harald wartet im Tierheim München auf eine neue Familie: Der Allergiker-Hund wurde stark abgemagert bei seinem ehemaligen Besitzer aufgefunden.Vergrößern des Bildes
Harald wartet im Tierheim München auf eine neue Familie: Der Allergiker-Hund wurde stark abgemagert bei seinem ehemaligen Besitzer aufgefunden. (Quelle: Tierschutzverein München)
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Trotz Hunderter Vermittlungen blickt das Tierheim mit Sorge in die Zukunft. Gesetzliche Regeln verschärfen das Problem mit den Listenhunden.

Immer mehr Bewohner im Münchner Tierheim sind krank oder verhaltensauffällig – und die Zahl der Menschen, die ein Tier adoptieren möchten, geht zurück. Das teilte der Tierschutzverein München am Mittwoch bei seiner jährlichen Bilanz-Pressekonferenz mit.

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Besonders bei Hunden stelle das Tierheim vermehrt Aggressionsverhalten, Angststörungen oder eine fehlende Sozialisierung fest. Laut den Verantwortlichen minderten diese Probleme die Vermittlungschancen erheblich. Auch gesundheitliche Einschränkungen nähmen zu – insgesamt sei der Pflegeaufwand gestiegen.

Listenhunde belegen ein Viertel der Plätze

Ein weiteres Problem: Die sogenannte Listenhundeverordnung. Bereits im zweiten Jahr belegten Listenhunde laut Verein rund ein Viertel der Plätze in den Hundehäusern. Viele dieser Tiere hätten kaum Chancen auf Vermittlung, insbesondere Kategorie-1-Hunde dürften in Bayern gar nicht gehalten werden. "Für Kategorie-2-Hunde wie Rottweiler gibt es kaum Interessenten – wegen der teuren Pflicht-Tests, der hohen Hundesteuer und strengen Vorgaben", heißt es vom Tierheim.

Der Tierschutzverein München setzt sich bereits seit vielen Jahren für eine Reform der Listenhundeverordnung

Hunderte Vermittlungen – doch der Trend ist rückläufig

Zwar konnten im vergangenen Jahr 297 Hunde, 637 Katzen und 553 Kleintiere vermittelt oder an ihre Besitzer zurückgegeben werden – dennoch beobachtet das Tierheim einen rückläufigen Trend bei Adoptionsanfragen. Die Gründe sieht die Vereinsleitung unter anderem in gestiegenen Lebenshaltungskosten vieler Menschen.

Parallel treibt der Tierschutzverein München mehrere Bauprojekte voran, um die Versorgung der Tiere zu verbessern: Auf dem Gnadenhof in Kirchasch entsteht bis Mitte 2026 ein neues Hundehaus mit 14 Zwingern, Außengehegen, Futterküche und Behandlungszimmer. Zudem wird das Vogelhaus im Riemer Tierheim umfassend renoviert – inklusive neuer Quarantänebereiche, beheizbarer Volieren und Sonnenschutz.

Auch das Auslandsprojekt für Hunde erhält neue Unterkünfte – bisher leben die Tiere dort in provisorischen Containern ohne Kanalanschluss. Das Tierheim vermittelt jedes Jahr etwa 20 bis 30 ausgewählte Hunde aus verschiedenen Ländern Europas an Münchner Familien.

Sommerfest mit Aktionstag für Listenhunde

Am Samstag, 12. Juli, lädt das Tierheim zum großen Sommerfest ein. Erstmals ist ein eigener Aktionstag für Listenhunde Teil des Programms. Besucher können die Tiere kennenlernen, sich informieren – und im besten Fall verlieben. Schauspielerinnen wie Gitti Walbrun, Anita Eichhorn und Isabella Hübner sowie Reality-TV-Star Ingrid Pavic unterstützen die Aktion vor Ort. Alle Einnahmen kommen den Tieren zugute.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Tierheim München vom 9. Juli 2025
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