2-Euro-Sondermünze Bayern: Sammler verlangt Rekordpreis

Auf Portalen wie Kleinanzeigen wittert so mancher Münzverkäufer das große Geld. Doch nicht jede Preisvorstellung ist realistisch. So wie bei einer besonderen Bayern-Münze.

Zwei Euro sind nicht gleich zwei Euro – zumindest für Sammler. Vor allem Sondermünzen und Fehlprägungen werden im Internet teils zu deutlich höheren Preisen angeboten als der Nominalwert – also der auf dem Geldstück aufgeprägte Wert – des Geldstücks beträgt. Besonders häufig findet man auf Plattformen wie Kleinanzeigen sogenannte Gedenkmünzen.

Im Rahmen der europäischen Vereinbarung hatte Deutschland 2006 damit begonnen, pro Jahr eine zusätzliche 2-Euro-Umlaufmünze mit Gedenkcharakter und unterschiedlicher Rückseite prägen zu lassen. Die erste "Serie" Bundesländer umfasst neben einer Münze zur Würdigung des Bundesrates als Verfassungsrat 16 Münzen, auf denen ein markantes Wahrzeichen oder Bauwerk abgebildet ist.

Bayern-Münze ist keine Seltenheit

Die 2012 erschienene Bayern-Münze etwa zeigt das wohl berühmteste Wahrzeichen des Freistaats: das Schloss Neuschwanstein. Die Auflage betrug wie bei allen anderen 16 Münzen der Serie 30 Millionen. Von einer echten Seltenheit lässt sich folglich nicht sprechen. Umso erstaunlicher erscheint daher die Preisvorstellung, die ein Verkäufer einer solchen Bayern-Münze auf Kleinanzeigen hat.

Satte 1.199 Euro will er für das Zwei-Euro-Stück, welches er im Rahmen einer Auflösung seiner Sammlung anbietet. Die Münze sei in "sehr gutem Zustand", schreibt er in seiner Anzeige. Eine Beschreibung, über die sich mit Blick auf ein Bild des angebotenen Stücks streiten lässt. Die Münze glänzt nicht, weist viele Kratzer und Spuren auf. Auch eine offensichtliche Fehlprägung, welche die Münze besonders machen würde, ist nicht zu erkennen.

Sammler will über 12.000 Euro für weitere Sondermünze

Dass für diesen Preis ein Käufer zuschlagen könnte, erscheint äußerst unwahrscheinlich, nahezu ausgeschlossen. Zumal die Gedenkmünze mit dem Schloss Neuschwanstein bei Online-Münzhändlern "prägefrisch" bereits für sieben Euro zu bekommen ist. Den Komplettsatz, der Zwei-Euro-Stücke mit den fünf unterschiedlichen Münzzeichen A, D, F, G und J umfasst, gibt es ab 36 Euro. Die Buchstaben geben an, aus welcher Münzprägestätte die Münze kommt.

• 

  Einkommensstudie: In diesen Landkreisen lebt man besser als in München
• 

  Wegen Vorfall vor 16 Jahren: Bericht: Topmodel-Finalistin will 33.000 Euro von Juwelier
• 

  Frust im ÖPNV: Münchner wütend wegen S-Bahn: "Verdammt nochmal"

Immerhin scheint der Kleinanzeigen-Verkäufer nicht auf die 1.199 Euro für seine Münze mit dem Münzzeichen D, welches für das Bayerische Hauptmünzamt in München steht, zu beharren. So können Interessenten auch einen eigenen Preisvorschlag abgeben. Das gilt auch für die anderen Sondermünzen, die er anbietet. Darunter das Zwei-Euro-Stück aus Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2011 für 2.349 Euro oder die diesjährige Münze aus der Serie "Bundesländer II" aus Mecklenburg-Vorpommern für 12.500 Euro.