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München: Olympiaattentat 1972 – Das geschah heute vor 52 Jahren


Israelische Geiseln
Olympiaattentat: Das geschah heute vor 52 Jahren


Aktualisiert am 06.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Olympiaattentat 1972: Ein Scharfschütze steht auf dem Dach in der Connollystraße in München. (Quelle: IMAGO/Sammy Minkoff/imago)

Die Olympischen Sommerspiele 1972 wurden von einem palästinensischen Terroranschlag überschattet. Heute jährt er sich zum 52. Mal. Was damals geschah.

Es sollten heitere und bunte Spiele werden. Die Stadt bereitete sich über mehrere Jahre auf das Ereignis und seine Gäste vor, stampfte das Olympiastadion aus dem Boden und ließ U-Bahnen errichten. Nach den Olympischen Spielen von 1936, die Adolf Hitler zur Propagandshow im faschistischen Deutschland gemacht hatte, wurde München ein zweites Mal zum Austragungsort. Unter völlig anderen Vorzeichen: Frei und friedlich sollten diese Spiele auch ein neues Deutschland repräsentieren. Aber sie endeten in einer Katastrophe.

Palästinensische Terroristen nehmen israelische Sportler als Geiseln

Am Tag des Attentats, dem 5. September 1972, neigten sich die Olympischen Sommerspiele bereits dem Ende zu. Noch knapp eine Woche sollten die Spiele andauern, bei denen fast zwei Dutzend Menschen ihr Leben verloren.

In den frühen Morgenstunden dieses Tages, damals ein Dienstag, stürmten acht Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe "Schwarzer September" das Olympische Dorf – genauer das Haus in der Connollystraße 21, das Quartier der israelischen Mannschaft. Zwei Israelis erschossen die Terroristen sofort, Ringer-Coach Moshe Weinberg sowie Gewichtheber Yossef Romano. Weitere neun israelische Sportler nahmen sie hingegen als Geiseln und forderten die Freilassung von 200 in Israel inhaftierten Arabern.

Befreiungsversuch endet im Feuerhagel

Der damalige Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) brachte die Terroristen gemeinsam mit Polizeipräsident Manfred Schreiber in Verhandlungen dazu, am Abend gemeinsam mit den Geiseln zum Flugplatz Fürstenfeldbruck zu kommen. Dort wollten die Polizisten die Geiseln eigentlich befreien, doch der Plan ging nicht auf: Das Treffen endete im Desaster. Fünf der acht Terroristen, ein Polizist und alle neun israelischen Sportler starben letztlich in einem Feuergefecht.

Das sind die Opfer des Olympia-Attentats

Bei dem Olympiaattentat starben bereits zu Beginn der israelische Ringer-Coach Mosche Weinberg sowie Gewichtheber Yossef Romano.

Beim Befreiungsversuch wurden folgende israelische Geiseln getötet: Gewichtheber David Mark Berger, Gewichtheber Ze'ev Friedman, Ring-Schiedsrichter Yossef Gutfreund, Ringer Eliezer Halfin, Leichtathletik-Trainer Amitzur Shapira, Schützen-Trainer Kehat Shorr, Ringer Mark Slavin, Fecht-Trainer André Spitzer und Kampfrichter beim Gewichtheben Yakov Springer.

Außerdem kam der deutsche Polizist Anton Fliegerbauer ums Leben.

IOC-Präsident: "Die Spiele müssen weitergehen"

Die Spiele wurden nach dem Attentat für 34 Stunden unterbrochen. Dem Terror zum Trotz entschieden sich die Organisatoren, die Spiele weiterlaufen zu lassen. Der damalige Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Avery Brundag, prägte die Spiele mit dem berühmten Satz: "The games must go on" (auf Deutsch: Die Spiele müssen weitergehen).

Die drei überlebenden Attentäter sollten in Deutschland vor Gericht gestellt werden. Doch dazu kam es nicht. Rund anderthalb Monate nach dem Olympiaattentat, am 29. Oktober 1972, entführte ein palästinensisches Kommando ein Lufthansa-Flugzeug, um die Terroristen freizupressen. Die damalige Bundesregierung gab der Forderung nach.

Jährliche Gedenkveranstaltung für Opfer

"München 1972" ging in die Geschichte der Olympischen Spiele sowie der Stadt München ein. Seit 1995 steht ein Denkmal für die Opfer des Olympiaattentats im Olympiapark in Fürstenfeldbruck. Dort findet jährlich eine Gedenkveranstaltung statt.

Mutmaßlicher Anschlag am Jahrestag des Olympia-Attentats

Der jüngste Anschlag am Jahrestag des Olympiaattentats in der Innenstadt legt den Verdacht nahe, dass das historische Datum Teil des Plans des 18 -jährigen Täters war. Er starb gestern bei einem Schusswechsel mit der Polizei. Der junge Mann ist den Sicherheitsbehörden laut Medienberichten als Islamist bekannt. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sprach von einem möglichen geplanten Anschlag auf das israelische Generalkonsulat.

Verwendete Quellen
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