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München: Diese Mafia-Gruppen treiben in Bayern ihr Unwesen


"Auch im Raum München"
Diese Mafia-Gruppen treiben in Bayern ihr Unwesen

Von t-online
16.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Polizisten stehen am Königsplatz in München (Archivbild): In der bayerischen Landeshauptstadt lagen in der Vergangenheit Handlungsfelder und Rückzugsorte von Tatverdächtigen.Vergrößern des BildesPolizisten in München (Archivbild): In der bayerischen Landeshauptstadt lagen in der Vergangenheit Handlungsfelder und Rückzugsorte von Tatverdächtigen der Mafia. (Quelle: IMAGO/Sachelle Babbar)

Die Mafia ist längst nicht mehr nur in Italien aktiv. Auch in Bayern machen Gruppen der Organisierten Kriminalität ihre Geschäfte. Das LKA beobachtet die Entwicklung genau.

Seit Monaten hält die sogenannte Mocro-Mafia die Polizei in Nordrhein-Westfalen auf Trab. Entführungen und mehrere Explosionen werden den Mitgliedern zugeschrieben. Aus Angst vor einem Drogenkrieg gab das japanische Außenministerium daher Mitte Juli sogar eine Warnung für seine in NRW und vor allem in Düsseldorf lebenden Landsleute sowie Touristen aus Japan heraus. Diese wurden gebeten, "Vorsichtsmaßnahmen für ihre eigene Sicherheit zu ergreifen".

In Bayern ist die Mocro-Mafia bislang noch nicht in Erscheinung getreten. Wobei es diese als feste Organisation, wie von anderen Mafia-Gruppen bekannt, ohnehin nicht gibt. "Der Begriff ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Organisationen in den Niederlanden, ein fluides Netzwerk von Kriminellen mit Migrationshintergrund, welche in verschiedenen Banden zusammenarbeiten", erklärt ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts auf Nachfrage.

BKA behält Entwicklung der Mocro-Mafia im Auge

Vorwiegend setzen sich diese Banden aus Marokkanern – "Mocro" ist ein niederländisches Slangwort für Marokko – sowie Menschen von den Niederländischen Antillen sowie Niederländern selbst zusammen. Dem Netzwerk werden insbesondere internationaler Drogenhandel, aber auch andere kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche, Raub, Entführung und sogar Auftragsmorde zugeschrieben. So soll die Mocro-Mafia unter anderem hinter dem Mord an dem niederländischen Journalisten Peter de Vries stecken.

Bei den hiesigen Dienststellen in Bayern lägen zu Aktivitäten des Netzwerks im Zusammenhang mit dem Handel von Betäubungsmitteln aber keine Erkenntnisse vor, teilt der LKA-Sprecher mit. Insgesamt würden jedoch alle Entwicklungen im Zusammenhang mit der Mocro-Mafia vom bayerischen Landeskriminalamt kontinuierlich beobachtet und bewertet. "Mit den tangierten Fachdienststellen in Bayern, den anderen Bundesländern und angrenzenden Staaten besteht diesbezüglich ein enger Austausch."

Andere Mafia-Gruppen in Bayern aktiv

Doch auch wenn die Mocro-Mafia in Bayern bis dato (noch) nicht aktiv ist, so gibt es auch im Freistaat durchaus Banden mit mafiösen Strukturen, die dort ihre Geschäfte machen und ihr Unwesen treiben. So sei im Jahr 2022 in Bayern in 79 Verfahren gegen 815 Tatverdächtige der Organisierten Kriminalität ermittelt worden.

Unter diesen seien unter anderem Mitglieder der kalabrischen 'Ndrangheta, der russisch-eurasischen Organisierten Kriminalität, der nigerianischen Black Axe sowie von Outlaw Motorcycle Gangs – also Rockerbanden – gewesen. "Dabei lagen Handlungsfelder und Rückzugsorte der Tatverdächtigen auch im Raum München", erklärt der Sprecher. Wie viele Personen in Bayern insgesamt der Mafia zuzuordnen sind, lasse sich aber nicht sagen, weil es "die Mafia" nicht gebe.

Bayern im Kampf gegen Organisierte Kriminalität spitze

Die Deliktsfelder der Organisierten Kriminalität seien insbesondere Wirtschaftskriminalität (34,2 Prozent), Rauschgifthandel (27,8), Schleusungskriminalität (10,1) und Eigentumskriminalität (7,6). Neuere Zahlen für 2023 werden erst im Herbst veröffentlicht, heißt es. Wie der LKA-Sprecher betont, habe die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität in Bayern auch in Zukunft "hohe Priorität". Ziel sei es, nicht nur an die Mitläufer, sondern auch an die Hintermänner zu gelangen.

Da die Täter jedoch großen Aufwand betreiben, um sich nach außen und innen abzuschotten, seien kurzfristige Erfolge realistisch gesehen nicht zu erwarten. Erschwerend komme hinzu, dass sich viele Straftaten ins Internet verlagern und die Täter sich modernster Technologien bedienen würden. Dennoch gelinge es in Bayern immer wieder, erhebliche Erfolge bei der Aufklärung von Straftaten der Organisierten Kriminalität zu erzielen. "Seit Jahren nimmt der Freistaat dabei im Bundesvergleich eine Spitzenposition ein", betont der Sprecher.

Verwendete Quellen
  • Schriftliche Anfrage an das Bayerische Landeskriminalamt
  • Eigene Recherchen
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