Dreifacher Nachwuchs Flamingo-Küken sorgen in Hellabrunn für Entzücken
Wer versteckt sich denn da unter dem zartrosa Federkleid? In der Flamingo-Kolonie des Münchner Tierparks gibt es gleich mehrfachen Nachwuchs.
Im Tierpark Hellabrunn mischt sich dank der drei Küken lautstarkes Piepsen unter das bisher gewohnte Geschnatter der Rosaflamingos. Sie kamen allesamt in den vergangenen Wochen zur Welt. Seit kurzem sind die kleinen Jungvögel mit den rosa Beinchen sogar schon außerhalb des Brutkegels unterwegs und erkunden an der Seite der Elterntiere die Anlage.
Die noch etwas unbeholfenen, gräulichen Jungtiere sind am besten von der Plattform vor dem Flamingo-Café zu beobachten. Für Hellabrunn sind es die ersten Küken, die seit der genetischen Untersuchung und Verkleinerung der Gruppe im vergangenen Herbst geschlüpft sind. "Wir haben die Küken seit dem Schlupf beobachtet. Sie sind nun aus den kritischen ersten Tagen heraus und werden von den Eltern vorbildlich versorgt", freut sich Dr. Eric Diener, Kurator in Hellabrunn.
Flamingo-Küken erkennen Eltern an Stimme
In den ersten Monaten werden die Küken von ihren Eltern mit einer fett- und eiweißreichen Absonderung aus den Drüsen in der Speiseröhre ernährt, der sogenannten Kropfmilch. Im Gegensatz zu Muttermilch wird diese von beiden Geschlechtern produziert. Außerdem ist sie leuchtend rot gefärbt, da sehr viele Farbstoffe (Carotinoide) und sogar Blut enthalten sind. Später filtern sie mit ihrem siebartigen Schnabel Nahrung aus dem Wasser.
Die Jungvögel und ihre Erzeuger erkennen und unterscheiden sich gegenseitig an der Stimme – so wissen die Elternvögel immer, welches Küken sie mit hervorgewürgter Kropfmilch füttern müssen.
Flamingo-Jungvögel schließen sich nach dem Verlassen des Brutplatzes zu einem "Kindergarten" zusammen. Dieser besteht in Hellabrunn aktuell aus drei Küken. Junge Flamingos sind nach dem Schlüpfen zunächst grau und weiß und färben sich erst nach zwei Jahren in den typischen blassrosa Ton um.
Erster Nachwuchs nach genetischer Bestimmung
Im vergangenen Herbst wurde die Flamingogruppe nach einer wissenschaftlich bisher einzigartigen Genanalyse untersucht, um die Artzugehörigkeit zu bestimmen. Zuvor lebten Rosaflamingos mit Kubaflamingos im Tierpark zusammen, die sie sich manchmal auch untereinander fortpflanzten und Hybriden bildeten.
Mittels genetischer Untersuchung konnten die Hybriden nun identifiziert werden. "Wir haben im vergangenen Jahr Unterstützung aus der Wissenschaft geholt, um per Genanalyse die Artzugehörigkeit jedes einzelnen Flamingos zweifelsfrei zu ermitteln. So konnten wir sicherstellen, wirklich nur noch Rosaflamingos zu pflegen und weitere Flamingo-Hybride auszuschließen", so Dr. Eric Diener.
Rosaflamigos leben in freier Wildbahn in großen Kolonien in einem weitläufigen Verbreitungsgebiet, das sich vom Mittelmeerraum hin über Teile Afrikas und dem Nahen Osten bis hin nach Indien erstrecken kann. Sie bevorzugen flache, nährstoffreiche Gewässer wie etwa Salzseen oder Meeresbuchten.
- Pressemitteilung des Tierpark Hellabrunns, 31. Juli 2024