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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Wir Bürger sind verzweifelt" Nach Hochwasser: Mückenplage am Starnberger See
Immer mehr Mücken tummeln sich am Starnberger See. So viele, dass die Bürger es nicht mehr aushalten und mit einer Petition die Bekämpfung der Tiere fordern.
Der Sommer in Bayern war bislang vor allem eins: regenreich. Vielerorts kam es zu Hochwasser und Überschwemmungen. Der Schaden für Menschen war hingegen zum Nutzen der Mücken: Für sie sind stehende Gewässer, also Tümpel und Pfützen, der perfekte Brutplatz. Wenn die Wassertümpel bei hohen Temperaturen nicht sofort austrocknen, haben die Mückenlarven gute Überlebenschancen. Das war wohl der Fall am Starnberger See, denn der Stechmücken-Befall in der Gemeinde Berg ist so hoch, dass die Bürger eine Online-Petition ins Leben gerufen haben.
"Bekämpft die Mückenplage in Berg" ist der Name der Bittschrift, in der gefordert wird, dass die Gemeinde etwas gegen die Mückenplage unternimmt. Sie wurde am 20. Juni gestartet. In der Gemeinde Berg sei der aktuelle Steckmücken-Befall in verschiedenen Ortsteilen "von extremem Ausmaß". Viele Bürger könnten keinen Schritt vor die Haustür machen, ohne sofort mehrfach gestochen zu werden und ohne dass sie die Mücken bereits nach kurzer Zeit in ihrer Wohnung oder in ihrem Auto hätten. "An einen Aufenthalt im Freien ist gar nicht zu denken, die Gärten sind von dunklen Wolken von Mücken belagert."
Gemeindemitglieder sind verzweifelt wegen der Mückenplage
Da es bislang keine Lösung für das Problem gebe, obwohl viele Gemeindebewohner davon betroffen sind, richtet sich die Petition mit folgenden Bitten an die Verwaltung und den Gemeinderat:
- Unverzüglich Experten zum Thema zurate ziehen
- Mögliche Optionen schnellstens zu prüfen und zu entscheiden
- Lösungen schnellstmöglich zu realisieren und in die Tat umzusetzen
Auch der Ammersee leidet unter einer Mückenplage
"Wir Berger Bürger sind verzweifelt und wollen unsere Lebensqualität zurück! Bitte helft mit eurer Unterschrift, dass wir alle zumindest die nächsten Sommer wieder draußen verbringen können!" Noch fünf Monate soll die Unterschriftensammlung dauern, also bis kurz vor Weihnachten. Die Berger befürchten auch für die kommenden Sommer größere Mückenplagen.
In einer ähnlichen Situation befinden sich auch die Menschen am Ammersee. "Dieses Jahr wird es eine gewaltige Mückenplage geben, die frühere noch toppen wird", prognostiziert der Vereinsvorsitzende Rainer Jünger aus Schondorf am Ammersee, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Dort stünden noch immer viele Flächen westlich der Amper bis hin zum Ammersee und südlich der A 96 unter Wasser. Damit bilden sie ideale Brutstätten für Milliarden Überschwemmungsmücken.
Ab wann spricht man von einer Mückenplage?
Von einer Mückenplage spricht man, wenn eine erhebliche Belästigung oder Schädigung durch das Vorhandensein von sehr vielen Mücken auftritt. Dabei gibt es keine festgelegte Anzahl der Tiere, ab der offiziell von einer "Plage" gesprochen wird. Es handelt sich vielmehr um eine subjektive Wahrnehmung, bei der die Mückenpopulation so groß ist, dass sie als starke Beeinträchtigung des täglichen Lebens empfunden wird. Eine Mückenplage tritt oft saisonal auf, typischerweise in den wärmeren Monaten und nach Perioden mit viel Niederschlag, da diese Bedingungen die Vermehrung der Mücken begünstigen. In manchen Regionen können Mückenplagen auch zu bestimmten Jahreszeiten ein wiederkehrendes Phänomen sein
- Eigene Recherche
- sueddeutsche.de: Ein Paradies für Stechmücken