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München

München: SPD fordert Pop-Up-Häuser für Auszubildende


"Wie Lego-Bauen"
Mehr Wohnraum für Azubis: SPD fordert versetzbare Holzhäuser


04.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Ein Beispiel für modulares Bauen aus Wien: So könnten auf Vorschlag der SPD bald auch Wohnräume für Azubis in München ausstehen.Vergrößern des Bildes
Ein Beispiel für modulares Bauen aus Wien: So könnten auf Vorschlag der SPD bald auch Wohnräume für Azubis in München ausstehen. (Quelle: Daniel Hawelka/WBV-GPA)

Azubis haben es schwer auf dem Wohnungsmarkt, Neubaugebiete hingegen bleiben oft monatelang leer. Die Stadt will beides mit einem innovativen Konzept verbinden. Eine Win-win-Situation?

Ein Haus abbauen und wenige Tage später an einem anderen Ort wieder aufbauen – das klingt absurd, könnte bald aber Realität werden. Zumindest für Auszubildende. Mit sogenannten "Pop-up-dorms" will die SPD im Münchner Stadtrat mehr Wohnraum für Azubis schaffen und dabei von freien Flächen der Stadt profitieren.

Azubis sollen vorübergehend in entstehenden Wohngebieten leben

Das Konzept: Wo gerade gebaut wird und bereits genug Infrastruktur besteht, etwa Wasserleitungen oder S- und U-Bahn-Stationen, sollen Auszubildende in Bungalow-ähnlichen Holzbauten unterkommen, zumindest so lange, bis dort feste Häuser stehen. Danach sollen die "Pop-up-dorms" an einen neuen Ort versetzt werden.

Dazu hat die SPD am Dienstagvormittag in einer Pressekonferenz angekündigt, noch am Nachmittag einen Antrag bei Oberbürgermeister Dieter Reiter (ebenfalls SPD) einreichen zu wollen. In diesem bittet die Partei den OB, eine Arbeitsgruppe mit der Konzipierung und der Verwaltung des Projekts zu beauftragen. Finanziert werden soll der Bau mit Teilen des städtischen Wohnungsbauprogramms "Wohnen in München VII" in Höhe von zwei Milliarden Euro.

Das Konzept hinter den "Pop-up-dorms" vergleicht der SPD-Vorsitzende Christian Köning mit "Lego-Bauen": Der Kern jeder Wohneinheit bestände aus einer gemeinsamen Wohnküche. Nach Bedarf können Zimmer an diese angebaut werden. Laut aktueller Planung soll eine Wohnung aus insgesamt vier Zimmern und zwei Bädern bestehen.

Versetzbarer Wohnraum: Stadt nimmt Wien als Vorbild

Noch stehe die SPD ganz am Anfang der Planung, heißt es am Dienstagvormittag, deshalb sei zunächst weder absehbar, wann die ersten mobilen Azubi-Wohnhäuser stehen sollen, noch wie teuer ein Zimmer sein wird. Die SPD orientiert sich allerdings mit ihrem Konzept an der Stadt Wien: Dort werden die "Pop-up-dorms" schon seit knapp zehn Jahren eingesetzt, rund 40 Studenten kommen dort unter. In Wien kostet ein Zimmer derzeit etwas über 430 Euro.

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Im Gegensatz zu Wien sollen die versetzbaren Holzbauten in München nicht für Studenten, sondern eben für Auszubildende entstehen. Der Grund: Für die staatliche Unterbringung von Studenten seien nicht die Städte, sondern das Land Bayern zuständig, sagt Köning am Dienstag.

Platz für 150 bis 200 Auszubildende

Auszubildende könnten zudem von dem Angebot profitieren, da Ausbildungsgehälter oft niedrig seien und die Wohnungssuche in München sich dadurch als besonders schwierig erweisen könne. In München könnten nach Angaben des Münchner SPD-Vorsitzenden Christian Köning zwischen 150 und 200 Auszubildende in den "Pop-up-dorms" unterkommen. Die ersten Holzhäuser sollen in Neubaugebieten in Freiham und im Entwicklungsgebiet im Nord-Osten entstehen.

Wien habe nicht nur die Chancen, sondern auch die Schwierigkeiten gezeigt, welche die "Pop-up-dorms" mit sich bringen: Zum einen rücken die Häuser immer weiter an den Stadtrand – trotz der vorhandenen gewissen Infrastruktur für manch einen eine Herausforderung. "Wenn man auf grüne Wiese stellt, hat man halt auch nur grüne Wiese", sagte die Wiener Stadt- und Landtagsabgeordnete Waltraud Karner-Kremser (SPÖ) am Dienstag. Dessen müssten sich sowohl die Stadt als auch die einziehenden Azubis bewusst sein.

Herausforderungen: Leben am Stadtrand und Umzüge

Zum anderen müssten die Azubis in der Zeit, in der die Häuser versetzt werden, anderweitig untergebracht werden. In Wien habe der "Umzug" der Holzbauten etwa zwei Wochen gedauert, die Stadt habe den Transfer bewusst in die vorlesungsfreie Zeit gelegt, in der viele Studenten ohnehin nicht in Wien seien.

Eine Lösung, wie man Azubis in München während des Versetzens entsprechend unterbringen könnte, hat der SPD-Vorsitzende Köning zunächst nicht parat. Mögliche Optionen sollen in Zukunft erarbeitet werden.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • Pressemitteilungen der Münchner SPD vom 3. und 4. Juni 2024
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