Offizielle Zahlen zeigen Niederbayern, Franken, Oberpfalz: Hier sind die Bayern am depressivsten
Der Anteil depressiver Einwohner liegt in Bayern knapp über dem Bundesdurchschnitt. Ein Trend ist im Freistaat auffällig.
Mehr als zehn von 100 Deutschen hatten im Jahr 2021 Depression. Das zeigt der Morbiditäts- und Sozialatlas des "Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung" (BIFG). Der prozentuale Anteil in der Gesamtbevölkerung liegt bei 11,1 Prozent.
Sieht man sich die Zahlen für Bayern an, ist der Wert leicht erhöht: 11,3 Prozent der Einwohner im Freistaat hatten demnach 2021 mit Depressionen zu kämpfen.
Städte stärker betroffen als Landkreise
Dabei stechen mehrere Städte heraus, die allerdings in keinem räumlichen Zusammenhang stehen. Am höchsten ist der prozentuale Anteil im niederbayerischen Straubing. 16,2 Prozent der Einwohner litten dort im Jahr 2021 an einer Depression. Auffällig: Straubing ist auch die bayerische Stadt, in der es 2021 prozentual die meisten Probleme mit Alkohol- und Drogenmissbrauch gab.
Auch das mittelfränkische Ansbach ist verhältnismäßig stark betroffen: Hier weist das BIFG 15,7 Prozent an Einwohnern mit Depression aus. Den dritthöchsten Wert hat Weiden in der Oberpfalz mit 15,4 Prozent.
Hier fällt ein Trend auf: Die Werte in den Städten sind deutlich höher als in den umliegenden Landkreisen. Im Landkreis Straubing-Bogen liegt er bei 11,7 Prozent. Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab, der die Stadt Weiden umgibt, liegt bei 11,1 Prozent.
Nördlichster Landkreis fällt auf
Noch deutlicher wird die Diskrepanz bei Ansbach. Der Landkreis weist hier einen Wert von 9,5 Prozent auf. In der Stadt liegt er dagegen über dem Durchschnittswert.
Die beiden Landkreise, in denen prozentual die wenigsten Menschen von Depression betroffen sind, liegen beide im Südwesten des Freistaates: Die schwäbischen Landkreise Günzburg und Unterallgäu haben jeweils einen Wert von 7,8 Prozent. Der Landkreis mit dem drittniedrigsten Wert ist der nördlichste: Rhön-Grabfeld in Unterfranken (7,9 Prozent).
- bifg.de: Morbiditäts- und Sozialatlas