In staatlichen Behörden Innenminister Herrmann sagt "nein" zum Gendern

Auf Bayerns Ministerpräsident Markus Söder folgt jetzt auch der Innenminister Joachim Herrmann mit einem Gender-Verbot.
Bayerns Innenminister hat in der Debatte um ein geplantes Gender-Verbot im Freistaat dem Gendern in staatlichen Behörden eine klare Absage erteilt. "Unsere staatlichen Behörden haben sich an die amtlichen Rechtschreibregeln zu halten", teilte Joachim Herrmann (CSU) am Sonntag in München mit. Das gebe die von der Staatsregierung erlassene "Allgemeine Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaates Bayern" verpflichtend vor, heißt es in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa.
Gendersternchen und die Nutzung des großen Binnen-I etwa seien in der Schriftsprache nach den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung nicht zu nutzen. Das Gendern verunstalte regelwidrig und völlig unnötig die deutsche Sprache, befand der Minister. "Uns ist die sprachliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Alltagssprache von Behörden genauso wichtig wie in Rechts- und Verwaltungsvorschriften." Wer behaupte, dafür brauche es das Gendern, beherrsche offenbar die deutsche Sprache nicht, fügte Herrmann hinzu.
Bildungsverbände kritisieren Söders Forderung
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte in seiner ersten Regierungserklärung am vergangenen Dienstag angekündigt, das Gendern an Schulen und in Behörden in Bayern künftig verbieten zu wollen. Bildungsverbände übten daran scharfe Kritik.
Herrmann wies nun mit Blick auf Behörden auch auf die Broschüre "Freundlich, korrekt und klar - Bürgernahe Sprache in der Verwaltung" hin. Diese habe das bayerische Innenministerium schon im vergangenen Jahr als Hilfestellung an alle Ressorts der Bayerischen Staatsregierung, die Verwaltungsgerichtsbarkeit und die staatlichen Verwaltungsbehörden im eigenen Geschäftsbereich versandt. Die Broschüre erläutert demnach mit konkreten Beispielen, dass Gender-Schrägstriche, Klammern, großes Binnen-I und Sternchen vermieden werden sollen.
- Nachrichtenagentur dpa