Es geht um Hochstapelei und Zigtausend Euro Deutscher Leonardo-DiCaprio-Prozess wird vertagt
Eigentlich sollte Donnerstag der deutsche Cousin von Leonardo DiCaprio in München vor Gericht erscheinen. Daraus wird nun nichts. Angeblich ist er in Dubai.
Der Hochstapler-Prozess gegen den deutschen Cousin von Leonardo DiCaprio wird vertagt. Beide Seiten hätten kurz vor Prozessbeginn umfangreiche Schriftsätze eingereicht, die nun erst noch vom Gericht geprüft werden müssten, erklärte Amtsgerichtssprecher Martin Swoboda t-online am Mittwoch.
Zuerst hatte die "Bild" berichtet. Dem Blatt zufolge soll es eine neue Belastungszeugin geben, die erst noch vernommen werden müsse. Außerdem sei der Angeklagte, Niklas I., in Dubai, von wo er sich krankgemeldet habe.
DiCaprios Cousin soll Kontakt versprochen haben
Darüber sei ihm nicht bekannt, sagte Amtsgerichtssprecher Swoboda t-online. Er könne die Behauptung weder bestätigen noch dementieren.
I. wird Betrug vorgeworfen. Der 26-Jährige soll eine Münchner Filmfirma hinters Licht geführt haben. Das Unternehmen plante einen großen Film, und I. soll behauptet haben, Leonardo DiCaprio als Hauptdarsteller dafür gewinnen zu können. Er habe ein Verhältnis zu ihm wie zu einem großen Bruder, DiCaprio habe bereits Interesse bekundet.
Prozess in München: Es geht um Zigtausend Euro
Dafür soll I. ein Vermittlungshonorar von 100.000 Euro eingestrichen haben. Außerdem habe er einen Porsche Cayenne als Dienstwagen bekommen und Reisekosten abgerechnet.
Er soll behauptet haben, DiCaprio auf der Hochzeit von Prinz Harry, auf einer Jacht vor Mallorca und im Urlaub in Belize getroffen zu haben, um über das Projekt zu sprechen. Dabei soll DiCaprio schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu seinem deutschen Cousin gehabt haben. Allein eine vierwöchige Reise in die USA habe die Firma noch einmal 100.000 Euro gekostet, teilte der Anwalt des Unternehmens t-online per Mail mit.
Wird Leonardo DiCaprio als Zeuge geladen?
Anwalt Alexander Stevens bringt zudem eine mögliche Ladung DiCaprios zum Prozess ins Gespräch. "Sofern der Angeklagte die Taten bestreiten sollte, bliebe dem Gericht gar nichts anderes übrig, sofern es nicht schon anhand der übrigen Beweise und Indizien davon überzeugt wäre, dass der Angeklagte keinerlei Kontakt zu seinem berühmten Cousin hatte", schrieb er t-online.
I. wird unter anderem Betrug in einem besonders schweren Fall vorgeworfen. Darauf stehen theoretisch bis zu zehn Jahre Haft. Der Fall wird allerdings am Schöffengericht verhandelt. Dort sind nur Strafen bis zu vier Jahren möglich. Wann der Prozess nun stattfinden soll, ist noch unklar.
- Telefonat mit einem Sprecher des Amtsgerichts München
- Mail des Anwalts der Filmfirma
- bild.de: "Neue Zeugin könnte DiCaprios deutschen Cousin belasten"