Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online."Es gibt keinen fremden Dritten" Schuhbeck nimmt komplette Schuld auf sich
Im Prozess wegen Steuerhinterziehung gegen Starkoch Alfons Schuhbeck macht der erneut ein Teilgeständnis. Einige Unklarheiten lässt er jedoch offen.
Starkoch Alfons Schuhbeck hat vor dem Landgericht in München weitere Kassenmanipulationen gestanden. Nach seiner Erklärung zum Vorgehen im Restaurant "Orlando" am Mittwoch führte der 73-Jährige am Freitag aus, dass er auch in den "Südtiroler Stuben" Rechnungen gelöscht habe. Mit dieser Praxis habe er die Tageseinnahmen teils verschleiert und dadurch unrechtmäßig weniger Steuern als erforderlich gezahlt.
Fehlende Rechnungsnummern im Kassensystem seien "auch auf Computermanipulationen zurückzuführen, für welche letztendlich ich verantwortlich bin", sagte der Gastronom am Freitag vor dem Landgericht München I. "Es gibt hier keinen fremden Dritten, der hierfür verantwortlich ist."
- Kommentar zur Schuhbeck-Absetzung: Der BR hat sich völlig blamiert
Schuhbeck begründete die Lücken in seinem Geständnis am Mittwoch damit, dass ihm bewusst sei, dass er womöglich ins Gefängnis müsse. Diese Vorstellung "macht mir Angst", sagte er. Gleichzeitig gab Schuhbeck an, dass die Summe der tatsächlich gelöschten Rechnungen niedriger sei, als es ihm vorgeworfen wurde. Schuhbeck bat das Gericht, die Summe erneut zu prüfen.
Wie hoch die Summe jedoch exakt sei, könne er nicht mehr nachvollziehen. Wie auch im "Orlando" seien die Rechnungen mit einem Tool gelöscht worden, das Manipulationen im Computersystem ermögliche, von Schuhbecks Mitangeklagtem entwickelt und von Schuhbeck genutzt wurde.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Gastronomen vor, unter anderem mithilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Insgesamt geht es um mehr als 2,3 Millionen Euro Steuern, die Schuhbeck so zwischen 2009 und 2016 im "Orlando" und in den "Südtiroler Stuben" hinterzogen haben soll.
- t-online Reporter vor Gericht