München Ausbau der Erneuerbaren: Füracker warnt vor Stromengpässen
Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) hat mit Blick auf die Ausbaupläne der Bundesregierung für die erneuerbaren Energien vor Versorgungsengpässen und einer Verteuerung des Stroms gewarnt. "Das größte Problem wird die Versorgungssicherheit in der windstillen Nacht. Wenn wir nicht sicherstellen können, Strom jederzeit zu bezahlbaren Preisen anzubieten, kann das ganze Projekt der Energiewende in eine Schieflage geraten", sagte Füracker der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Zugleich warb er um Akzeptanz für den Ausbau der Windkraft.
"Natürlich verändern Windkräder unsere Landschaft. Aber auch der Kohleabbau oder die Atomkraft, ein Flughafen, Autobahnen oder Schienen verändern die Landschaft und das individuelle Lebensgefühl der Anwohner", sagte Füracker der Zeitung. "Das Vereinen von Fortschritt und Tradition bedeutet eben auch, dass Infrastruktur benötigt wird." Allerdings könne man nicht auf jeden Hügel ein Windrad stellen, es seien klügere Konzepte nötig.
Dem widersprach der Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann. "Jede Windkraftanlage in Bayern senkt den Strompreis und reduziert die Abhängigkeit." Wenn Bayern mit Hilfe von Wind und Sonne Strom aus der Heimat für die Heimat produziere, bleibe die Wertschöpfung im Land. Fossile Brennstoffe hingegen, die oftmals aus dem Ausland importiert würden, seien ein massiver Inflationstreiber, argumentierte Hartmann.