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München: Hells Angels-Prozess startet mit schweigenden Angeklagten


In München
Hells-Angels-Prozessauftakt: Angeklagte schweigen

Von t-online, dpa, cgo

Aktualisiert am 11.06.2025 - 17:42 UhrLesedauer: 2 Min.
Hells Angels: Wie gefährlich sind sie wirklich?Vergrößern des Bildes
Die Hells Angels (Symbolbild): In der bayerischen Landeshauptstadt startet nun ein Gerichtsprozess gegen Mitglieder der Motorradgruppe. (Quelle: Reuters/Privat /reuters)
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Mitten in München sollen Mitglieder einer Rockergruppe drei Männer angegriffen haben – mit Fäusten, Waffen und einem Van. Zum Prozessauftakt schweigen sie.

Rohe Gewalt auf offener Straße – und das ausgerechnet in der Münchner Innenstadt: Fünf Jahre nach einer brutalen Auseinandersetzung im Rockermilieu stehen dieser Tage drei Männer vor dem Landgericht München I. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem gefährliche Körperverletzung vor. Zum Auftakt des Prozesses am Mittwoch schwiegen alle drei Angeklagten zu den Vorwürfen. Im voll besetzten Gerichtssaal verfolgten Freunde und Angehörige das Verfahren.

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Die Angeklagten – 33, 35 und 39 Jahre alt – sollen am 10. Juni 2020 gegen 16 Uhr drei Männer in der Nähe des Nordfriedhofs attackiert haben. Auslöser soll eine verbale Auseinandersetzung wenige Stunden zuvor gewesen sein. Der später attackierte Mann soll dabei die Verlobte des 39-jährigen Hauptangeklagten beleidigt und bedroht haben. Daraufhin hätten die Beschuldigten beschlossen, ihm "einen Denkzettel" zu verpassen – auch möglichen Begleitern, falls er nicht allein unterwegs sein sollte.

Die Täter sollen Unbeteiligten zusammengeschlagen haben

Laut Anklage sollen die drei Männer ihr Opfer gezielt abgepasst und überfallen haben. Einer der Angeklagten sei mit einem Van auf die Männer zugefahren. Als der Mann – ihr Hauptziel – flüchtete, hätten die Täter zunächst einen Unbeteiligten zusammengeschlagen. Später soll der Hauptangeklagte erneut auf die zwei Personen zugefahren sein. Dem Hauptopfer wurde laut Staatsanwaltschaft eine Stichwaffe in den Rücken gerammt.

Die Staatsanwaltschaft sieht den Angriff als Höhepunkt einer jahrelangen Fehde. Schon zuvor hatte es gewaltsame Auseinandersetzungen gegeben. Der Hauptbetroffene war unter anderem Nebenkläger in einem anderen Prozess, in dem einem Hells-Angels-Mitglied versuchter Mord vorgeworfen wurde.

Zeuge erschien nicht zum Prozessauftakt

Ein Jahr vor dem aktuellen Vorfall war es zu einer weiteren Eskalation gekommen: Am 10. Juni 2019 soll der heute 39-jährige Angeklagte einen Mitarbeiter in einem Schnellrestaurant angegriffen haben. Er schlug laut Anklage unter anderem mit einem Tablett zu. Vor Gericht sagte der Mann: "Ich hatte sehr viel Alkohol intus … Ich weiß es nicht mehr genau."

Der Schnellrestaurant-Mitarbeiter, der als Zeuge geladen war, erschien nicht. Nach Angaben des Gerichts habe er die Ladung möglicherweise nicht erhalten. Für den nächsten Verhandlungstag wurde ihm eine Entschädigung in Aussicht gestellt.

Prozessauftakt mit brisanter Vorgeschichte

Die Tat sorgte für Aufsehen – nicht nur wegen ihrer Brutalität, sondern auch wegen der offensichtlichen Eskalation im Rockermilieu. Die Gruppierungen rund um die Hells Angels, Bandidos und Co. sind in München keine Unbekannten – wie gefährlich die Banden laut Einschätzung der Polizei wirklich sind, lesen Sie hier.

Ob es im vorliegenden Fall zu einem Urteil kommt und wie sich die angeklagten Männer zu den Vorwürfen äußern werden, bleibt abzuwarten. Das Verfahren ist auf mehrere Verhandlungstage angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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