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München

Zoll München zieht Jahresbilanz: Was 2024 geschmuggelt wurde


Auch Waffenhandel boomt
Zoll zieht Bilanz: Schmuggel-Rekord bei neuer Trenddroge

Von t-online, cgo

04.06.2025Lesedauer: 2 Min.
Koffer mit 22 Kilogramm Kokain entdecktVergrößern des Bildes
Ein Koffer mit mehreren Päckchen Kokain (Archivbild): Auch 2024 entdeckten die Zollfahnder am Flughafen hunderte Kilo geschmuggelter Drogen. (Quelle: -/Zoll/dpa/dpa)
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Krokotasche, Rauschgift oder Sozialbetrug – der Münchner Zoll hatte 2024 einiges zu tun. Nun liegt die Jahresbilanz vor. Besonders eine Zahl sticht dabei ins Auge.

Das Hauptzollamt München und seine 90 Mitarbeitenden hatte auch im vergangenen Jahr wieder alle Hände voll zu tun. So beschlagnahmte allein die Kontrolleinheit am Flughafen 2024 insgesamt 534 Kilogramm Rauschgift – darunter größere Mengen des Aufputschmittels Khat (Pflanze aus Ostafrika und der arabischen Halbinsel, deren Blätter psychoaktive Substanzen enthalten). Dies geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Jahresbilanz hervor.

Auffällig: Während die Gesamtmenge an Betäubungsmitteln sank, nahm der Khat-Anteil deutlich zu – und stieg von 195 auf 268 Kilogramm. Zudem wurden fast eine Million Zigaretten sichergestellt – fünfmal so viele wie 2023. Insgesamt 205 verbotene Waffen fanden die Zöllner am Flughafen. Vor allem Schlagringe, Wurfsterne, Butterfly- sowie Springmesser hatten Reisende in ihrem Gepäck. Damit verzeichnen die Beamten rund 20 Funde mehr als im Vorjahr.

Zahl der Plagiatsfunde so hoch wie nie zuvor

Auch der Artenschutz spielte eine wichtige Rolle: 126 Aufgriffe registrierte der Zoll, meist bei Kosmetikprodukten, Arzneien oder Lederwaren aus verbotenen Bestandteilen. Nicht nur Tierprodukte, sondern auch lebendige oder ausgestopfte Tier hat der Zoll in der Vergangenheit schon aus dem Verkehr gezogen. So zum Beispiel eine ausgestopfte Löwin und einen Geparden – die Funde werden allesamt in der "Kammer des Schreckens" gelagert, in die t-online vor wenigen Wochen exklusiv Einblick erhalten hat.

Aus der Zollbilanz geht außerdem hervor, dass im Jahr 2024 so viele Plagiate sichergestellt wurden, wie nie zuvor: Insgesamt beschlagnahmten die Beamten über 135.000 gefälschte Produkte – sechsmal so viele wie im Vorjahr. Der geschätzte Warenwert: 14,65 Millionen Euro. Besonders häufig wurden Kleidung, Mobiltelefone und elektronische Geräte gefunden. Mehr als die Hälfte der Fälschungen kam aus Asien.

Neben Produktpiraterie verzeichneten die Beamten auch zahlreiche Verstöße gegen Kennzeichnungspflichten bei Textilien – eine Folge des boomenden Onlinehandels.

Über zwölf Millionen Euro Schaden durch Schwarzarbeit

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zolls leitete im vergangenen Jahr 2.141 Strafverfahren ein – meist wegen illegaler Beschäftigung und Sozialleistungsbetrug. 25 Personen wurden zu Freiheitsstrafen verurteilt. Gleichzeitig verhängte der Zoll rund 937.000 Euro an Geldstrafen und 882.000 Euro an Bußgeldern. Der Gesamtschaden für die Allgemeinheit belief sich auf über zwölf Millionen Euro.

Bilanz in Zahlen – Einnahmen und Abfertigungen

Der Münchner Zoll hat im Jahr 2024 rund 6,1 Milliarden Euro eingenommen – für den Bundeshaushalt, die Europäische Union und den Freistaat Bayern. Der größte Teil stammt aus Verbrauchsteuern, etwa auf Alkohol oder Tabak. Allein durch die Biersteuer flossen rund 44 Millionen Euro an den Freistaat.

Auch bei der Ein- und Ausfuhr von Waren war der Zoll gefragt:

  • Am Flughafen München wurden im Jahr 2024 über 1,7 Millionen Ausfuhrsendungen und 117.000 Einfuhrsendungen kontrolliert. Dabei kamen über eine Milliarde Euro an Abgaben zusammen.
  • Darüber hinaus verzeichnete das Zollamt Garching-Hochbrück, zuständig für den Großraum München, rund 700.000 Ausfuhren und 137.000 Einfuhren – mit einem Abgabenvolumen von 167 Millionen Euro.

Zusätzlich prüfte der Zoll knapp 700 Firmen im Raum München. Dabei wurden rund eine Million Euro nachgefordert, aber auch 240.000 Euro zu viel gezahlte Abgaben zurückerstattet.

Verwendete Quellen
  • presseportal.de: Mitteilung des Hauptzollamts München, 4. Juni 2025
Transparenzhinweis

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