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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Linkin Park "Man hat mir gesagt, ich solle immer mal nach Deutschland gehen"

Vor dem Champions-League-Finale am Samstag spielen Linkin Park in der Allianz Arena. Ein Auftritt, vor dem selbst die erfahrenen Rocker aufgeregt sind.
Im Finale der Champions League kämpfen am Samstagabend (Anpfiff: 21 Uhr) Paris Saint-Germain und Inter Mailand in München um die Krone des europäischen Vereinsfußballs. Doch schon bevor die beiden Mannschaften den Raser betreten, dürfen sich die 64.500 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena auf ein besonderes Spektakel freuen. Denn bei der "Pepsi Kick-off Show" tritt niemand Geringeres als Linkin Park als Headliner auf.
Die US-Rockband feierte erst im vergangenen Jahr ihr umjubeltes Comeback und kommt seitdem erstmals wieder in die bayerische Landeshauptstadt. Im Interview mit t-online erzählen die Bandmitglieder Mike Shinoda, Emily Armstrong und Colin Brittain, wie es sich anfühlt, wieder einmal in München zu sein, und was es für eine Ehre ist, beim Champions-League-Finale auftreten zu dürfen. Außerdem verraten sie, welche bayerischen Schmankerl sie bereits probiert haben.
t-online: Viele Amerikaner denken bei Deutschland an Sauerkraut und Bier. Wie ist es bei euch: Was ist das Erste, das euch einfällt, wenn ihr an Deutschland denkt?
Emily Armstrong: Brezeln und Sport.
Colin Brittain: Honigsenf und Regenschirm.
Mike Shinoda: Den lieben sie, Alter. Sie lieben den Regenschirm (lacht).
Dass Linkin Park das letzte Mal in München auf der Bühne stand, ist schon ein paar Jahre her. Am Samstag dürft ihr nun die "Pepsi Kick-off Show" beim Champions-League-Finale in der Allianz Arena spielen. Wie ist es für euch, wieder hier zu sein?
Armstrong: Für mich ist es das erste Mal in München.
Brittain: Für mich auch. Aber es fühlt sich großartig an.
Shinoda: Obwohl ich schon oft hier war, habe ich das Gefühl, dass ich immer noch etwas über München lerne. Es ist eine große Stadt, in der es viel zu entdecken gibt.
Viele Touristen schauen sich in München Sehenswürdigkeiten wie das Hofbräuhaus oder den Englischen Garten an. Wie sieht es bei euch aus: Habt ihr rund um euren Auftritt am Samstag auch ein wenig Zeit, die Stadt zu erkunden?
Shinoda: Ich denke, am Freitag werden wir am meisten Zeit haben. Bisher waren wir noch nicht viel unterwegs. Aber wir haben schon gutes Essen gefunden. Wir sind ausgegangen und haben bayerisch gegessen.
Was habt ihr alles probiert?
Shinoda: Wir waren eine große Gruppe und haben viele verschiedene Sachen bekommen: verschiedene Würste, Wiener Schnitzel und Leberkäse. Und wir hatten normales Bier, Weizenbier und auch Wein und Desserts. Wir haben komplett durcheinander gegessen und viele verschiedene Sachen probiert.
Generell gefragt: Wie gefällt euch München und was gefällt euch am besten?
Brittain: Es ist eine schöne Stadt, wirklich anders. Ich liebe den Fluss, der durch den Park fließt – den Eisbach. Das ist wirklich cool. Gestern habe ich einen kleinen Ausflug gemacht, bin ein bisschen herumgelaufen und habe die Surfer gesehen (eigentlich ist das Surfen auf der Eisbachwelle derzeit per Allgemeinverfügung verboten, Anm. d. Red.).
Der Auftritt beim Champions-League-Finale ist euer zweiter in Deutschland seit eurem Comeback im vergangenen Jahr. Damals wart ihr in Hamburg. Wie ist es für euch, in Deutschland zu spielen? Wie sind die Fans?
Armstrong: Die Fans in Deutschland sind großartig. München ist nun noch mal eine neue Stadt, in der ich noch nie gespielt habe. Ich bin sehr aufgeregt. Ich kann es kaum erwarten, in jeder Stadt in Deutschland zu spielen, wenn es möglich ist.

Linkin Park
Im Jahr 1996 in Kalifornien noch unter dem Namen Xero gegründet, gelang Linkin Park nur vier Jahre später mit ihrem Debütalbum Hybrid Theory der internationale Durchbruch. Inzwischen zählt die Band mit mehr als 130 Millionen verkauften Alben und Singles zu den erfolgreichsten des 21. Jahrhunderts.
Nach dem Selbstmord von Frontsänger Chester Bennington im Juli 2017 pausierte Linkin Park mehr als sieben Jahre. Im September des vergangenen Jahres feierte die Gruppe schließlich ihr Comeback. Als neue Sängerin wurde Emily Armstrong präsentiert, zudem stieß mit Colin Brittain ein neuer Schlagzeuger hinzu. Komplettiert wird die aktuelle Besetzung von den Gründungsmitgliedern Mike Shinoda (Gesang/Rap), Dave Farrell (E-Bass), Joe Hahn (DJ) und Brad Delson (Gitarre). Letzterer ist bei Liveauftritten allerdings nicht mehr mit dabei.
Das Album "From Zero", das nur wenige Monate nach dem Comeback der Band erschien, knüpfte an die internationalen Erfolge der Vergangenheit an und wurde unter anderem in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien mit einer Platin-Schallplatte ausgezeichnet. Im Juni und Juli kommen Linkin Park im Rahmen ihrer Welttournee für fünf Konzerte nach Hannover, Berlin, Düsseldorf und Frankfurt.
Im Sommer kommt ihr für fünf Konzerte nach Deutschland. Diese waren alle sofort ausverkauft. Wie groß ist die Vorfreude? Hättet ihr mit einem solchen Hype gerechnet?
Armstrong: Man hat mir meine ganze Karriere lang gesagt, ich solle immer mal nach Deutschland gehen. Dass die Deutschen Rock 'n' Roll lieben. In anderen Bands war das immer eine große Sache. Das jetzt zu sehen und zu erleben, auf den größten Bühnen – ich muss sagen, es stimmt schon, was man mir gesagt hat. Komplett darauf vorbereiten kann man sich aber trotzdem nicht. Es ist einzigartig.
Worauf können sich eure Fans in diesem Jahr neben der Tour noch freuen? Ist eventuell neue Musik, vielleicht sogar ein Album in Arbeit?
Shinoda: Es kommen neue Konzerttermine. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Wir haben einige weitere Termine für nächstes Jahr. Und wir haben gerade neue Musik herausgebracht. Die Deluxe-Version des Albums "From Zero". Da sind drei neue Songs drauf.
Bevor es im Juni und Juli auf Tour durch Deutschland geht, steht nun erst einmal das Champions-League-Finale an. Was bedeutet es für euch, bei diesem Mega-Event die "Pepsi Kick-off Show" spielen zu dürfen?
Shinoda: Es ist eine große Ehre, es ist eine große Show. Wir freuen uns sehr darauf.
Habt ihr euch die Allianz Arena schon angeschaut? Wie gefällt euch das Stadion?
Armstrong: Es ist ein wunderschönes Stadion.
Shinoda: Es ist so beeindruckend, die Arena zu betreten. Ich weiß nicht, ob die Leute hier so sehr daran gewöhnt sind, weil es ihr Zuhause ist. Aber für uns, die wir aus dem Ausland kommen, ist es so gewaltig. Und die Veranstaltung, das Champions-League-Finale, hat etwas Magisches an sich.
Normalerweise kommen die Fans zu euren Konzerten, um euch zu sehen. Diesmal sind die meisten aber da, um Fußball zu schauen. Ist die Aufregung deshalb vielleicht sogar ein bisschen größer als sonst?
Armstrong: Ja, tatsächlich. Denn diesmal sind wir "nur" das Vorprogramm (lacht).
Shinoda: Wir sind da, um den Zuschauern eine gute, kurze Show zu bieten. Danach machen wir die Bühne frei, damit sie das Fußballspiel sehen können.
Worauf dürfen sich die Zuschauer bei der "Pepsi Kick-off-Show" freuen?
Shinoda: Unser Konzert dauert normalerweise über zwei Stunden. Bei der Kick-off-Show versuchen wir daher, diese ganze Spannung in sechs Minuten zu packen.
- Interview mit Linkin Park