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München

Brand trifft erneut Münchens Polizei – Angst bei den Beamten geht um


Nach erneutem Brand
Polizei alarmiert: "Wann wird die erste Wache angegriffen"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 22.05.2025 - 15:02 UhrLesedauer: 3 Min.
Brand bei der Reiterstaffel MünchenVergrößern des Bildes
Fahrzeuge der Polizei stehen nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Polizei-Reiterstaffel auf dem Gelände der Einrichtung. (Quelle: Peter Kneffel/dpa/dpa-bilder)
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Erneut stehen in München Autos der Polizei in Brand. Dieses Mal lodern die Flammen bei der Reiterstaffel. Die Polizisten haben "mulmige Gefühle".

Schon wieder gehen in München Polizeiautos in Flammen auf, schon wieder entsteht ein Millionenschaden: Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf die Reiterstaffel der Polizei in München vermutet die Generalstaatsanwaltschaft die möglichen Täter im linksextremistischen Milieu. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) spricht von einem "hinterhältigen Brandanschlag".

Es werde "in alle Richtungen ermittelt", heißt es von der Generalstaatsanwaltschaft, "wobei auf Grund des angegangenen Tatobjekts auch eine linksextremistische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden kann". Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der Brandstiftung übernommen. Bei dem Feuer war am frühen Donnerstagmorgen ein Schaden von geschätzt rund einer Million Euro entstanden.

Menschen und Tiere wurden nach Angaben der Feuerwehr nicht verletzt, doch sechs Fahrzeuge wurden durch das Feuer beschädigt, bei vier davon entstand Totalschaden. Das Innenministerium hat nach Angaben eines Sprechers die Dienststellen der Polizei in Bayern nach dem neuen Brand "umgehend informiert und sensibilisiert". Ob und wie Schutzmaßnahmen nun verschärft werden, sagte er nicht – "da alle Angelegenheiten des Personen- und Objektschutzes vertraulich sind".

Münchens OB Dieter Reiter: "Wie verblendet und beschränkt"

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zeigte sich "absolut wütend". "Man kann nur von Glück sagen, dass niemand verletzt wurde und die Pferde rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnten. Was bleibt, ist ein Bild der Zerstörung und ein Schaden in Millionenhöhe, für den am Ende wir Steuerzahler aufkommen müssen", sagte er. "Wie verblendet und beschränkt muss man sein, wenn man denkt, damit irgendetwas erreichen zu können." Es sei "ein gravierender Angriff auf unseren Rechtsstaat und auf die Menschen, die unermüdlich für unsere Sicherheit sorgen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

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Dabei wird nach Angaben eines Polizeisprechers auch geprüft, ob ein Zusammenhang mit der möglichen Brandserie in München und im Münchener Umland besteht. Erst im Januar war bei einem Brandanschlag auf die Hundestaffel der Münchener Polizei ein Millionenschaden entstanden. 23 Autos gingen damals in Flammen auf. Seit August 2023 beschäftigt sich die Ermittlungsgruppe "Raute" beim Polizeipräsidium München mit der Serie von Brandanschlägen auf Funkmasten, Bahnanlagen und andere Infrastruktur-Einrichtungen.

"Mulmige Gefühle" bei Polizisten

Polizeigewerkschaften fordern darum einen besseren Schutz von Polizeieinrichtungen. "Ständig zunehmende Angriffe auf Polizeibeamtinnen und -beamte, die sich auch in ihrer Brutalität steigern, und jetzt auch wiederholte Brandanschläge auf Dienststellen wie im Januar auf die Hundestaffel in München und jetzt die Reiterstaffel, lösen natürlich auch bei den Kollegen und Kolleginnen mulmige Gefühle aus", teilte die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) mit. "Es stellt sich die Frage, wann wird die erste Dienststelle angegriffen, in der sich Kollegen und Kolleginnen befinden, die ganz normal ihren Job machen?"

Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich entsetzt: "Dieser wiederholte Angriff auf die Sachwerte ist alarmierend – die Täter werden immer mutiger", sagte die Münchner GdP-Vorsitzende Stefanie Tschyschewsky. "Solche Anschläge sind nicht nur eine Bedrohung für die Polizei, sondern auch ein Angriff auf unsere Sicherheit und den Schutz der Bevölkerung. Es ist Zeit, endlich aufzuwachen und Maßnahmen zu ergreifen. Der Schutz der Einsatzkräfte und ihrer Einrichtungen muss oberste Priorität haben." Die GdP fordert den Ausbau technischer Sicherheitsmaßnahmen an den Dienststellen und die Sensibilisierung der Einsatzkräfte – auch im privaten Bereich.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung von OB Dieter Reiter vom 22.5.2025
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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