Kundgebung vor BMW Mitarbeiter von Autohäusern treten in den Warnstreik

Wer am Montag einen Werkstatttermin für sein Auto hatte, musste sich eventuell gedulden. Mitarbeiter von Niederlassungen legten zeitweise die Arbeit nieder.
In der Tarifauseinandersetzung im bayerischen Kfz-Handwerk will die Gewerkschaft mit Warnstreiks in den Ballungsräumen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich mehr als 1.500 Beschäftigte an entsprechenden Aktionen in mehreren Städten Bayerns, vor allem auch in München.
In München waren am Montag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Niederlassungen von BMW und Mercedes-Benz, VW, MAN Truck & Bus, PIA, Volkswagen Originalteile, Daimler Truck und Iveco aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. In Augsburg bei VW und Mercedes aufgerufen.
Wie die IG Metall berichtete, beteiligten sich dann mittags etwa 1.000 Arbeitnehmer aus acht Betrieben an einem Demozug und einer Kundgebung vor einer BMW-Niederlassung in München. In Fürth hätten zudem die Angestellten mehrerer Mercedes-Betriebe ihre Schichten vorzeitig beendet. Laut der Gewerkschaft haben sich bislang mehr als 4.000 Beschäftigte an den Warnstreiks im Rahmen der aktuellen Tarifrunde beteiligt. Der dritte Verhandlungstag sei am 16. Mai geplant.
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Arbeitgeber sehen wenig finanziellen Spielraum
"Obwohl die Werkstätten bestens ausgelastet sind und die Stimmung bei den Händlern gut ist, verweigern die Arbeitgeber bislang konstruktive Verhandlungen", kritisierte der bayerische IG Metall-Verhandlungsführer Bojidar Beremski. Die Unternehmen hatten zu Beginn der Tarifverhandlungen vor wenigen Wochen auf die schlechte Konjunktur und hohe Kosten verwiesen. "Deshalb haben unsere mittelständischen und oftmals noch familiengeführten Betriebe aktuell wenig finanziellen Spielraum", sagte damals Günter Friedl, der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes.
Im bayerischen Kfz-Gewerbe arbeiten laut IG Metall rund 120.000 Menschen. Die Arbeitnehmervertreter fordern unter anderem 6,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten, für die Auszubildenden 170 Euro mehr. Die Arbeitgeber werfen der Gewerkschaft vor, mit der Forderung nach zusätzlichen Tarifkomponenten eine zügige Einigung bei den Verhandlungen zu blockieren.
- Nachrichtenagentur dpa