Weniger Autos, mehr Verweilmöglichkeiten Odeonsplatz soll umgestaltet werden – das sind die Pläne

Am Odeonsplatz in München dominiert der Verkehr. Das soll sich ändern: Eine Umgestaltung könnte aus der mehrspurigen Straße eine lebendige Piazza machen.
Der Odeonsplatz im Herzen Münchens gehört zu den eindrucksvollsten Schauplätzen der Stadt: eingerahmt von der Theatinerkirche, dem Hofgarten und der Sichtachse zum Siegestor, bietet er eine fast schon klassische Postkartenkulisse. Und doch rauschen die meisten hier bislang nur durch – über sechs Autospuren hinweg, auf dem Weg in die schmale Brienner Straße. Ein Platz mit Potenzial, der bisher kaum genutzt wird. Das soll sich jetzt ändern.
Das Mobilitätsreferat will den Odeonsplatz grundlegend umgestalten. Ziel ist es, die Fläche nicht länger primär dem Autoverkehr zu überlassen, sondern sie für Menschen attraktiver zu machen – mit breiteren Gehwegen, mehr Grünflächen, Gastronomie und Platz zum Verweilen. Am kommenden Mittwoch soll der Mobilitätsausschuss den Startschuss für einen entsprechenden Gestaltungswettbewerb geben.
Fahrspuren für Autos sollen verschwinden
Der Odeonsplatz liegt zwischen Brienner Straße und Galeriestraße, mitten in der Altstadt – und damit an einer wichtigen Nahtstelle zwischen Altstadt, Kunstareal und Verkehrsachsen. Der neue Entwurf sieht vor, die Zahl der Fahrspuren deutlich zu reduzieren: Statt sechs sollen künftig nur noch zwei Spuren für den motorisierten Verkehr bleiben. Damit wird weiterhin Raum für Buslinien wie die Museumslinie 100 geschaffen, während der Durchgangsverkehr auf andere Routen, etwa den Oskar-von-Miller-Ring, gelenkt wird.
Was dadurch frei wird, soll den Menschen zugutekommen: Der Odeonsplatz könnte künftig zum Flanieren einladen – mit Schatten spendenden Bäumen, bequemen Radverbindungen und Platz für Straßencafés. Auch eine bessere Anbindung an den Altstadtradlring ist vorgesehen. Die Umgestaltung wird dabei unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten geplant – eine Herausforderung angesichts der historischen Umgebung.
Die Grünen befürworten die Pläne. Mona Fuchs, Fraktionsvorsitzende der Grünen – Rosa Liste, spricht von einer "wunderbaren Chance, für die Münchner*innen einen Ort zu schaffen, an dem sie sich gerne aufhalten". Auch ihr Kollege Paul Bickelbacher, mobilitätspolitischer Sprecher der Fraktion, betont das Potenzial der Umgestaltung – besonders für die Verbindung zwischen Altstadt und Kunstareal.
Wandel auch für Brienner Straße und Wittelsbacherplatz?
Doch nicht nur der Odeonsplatz selbst soll sich wandeln. Auch die angrenzende Brienner Straße steht im Fokus: Vor allem rund um den Wittelsbacherplatz wünschen sich die Planer mehr Aufenthaltsqualität. Heute fehle es dort an durchgängigen, gut erkennbaren Wegen für Fußgänger. Künftig sollen Bodenbeläge und Gestaltungselemente dafür sorgen, dass sich ein stimmiges Platzgefühl zwischen Kunstareal und Altstadt entwickelt.
Der Durchgangsverkehr in der Brienner Straße soll zudem auf Busse, Taxis, Anwohnende und Radler beschränkt werden – eine Maßnahme, die Fußgänger besonders entlasten soll.
- Pressemitteilung Fraktion Die Grünen – Rosa Liste, 6. April 2025