"Katastrophaler Gesundheitszustand" Schwerkranke Bartagamen auf Parkplatz ausgesetzt

Ein Passant rettet zwei ausgesetzten Bartagamen das Leben. Bei einer ersten Untersuchung stellen Tierschützer fest: den Reptilien geht es alles andere als gut.
Bei Regen, Wind und einstelligen Temperaturen haben Unbekannte im Landkreis Schwangau zwei Bartagamen ausgesetzt. Ein aufmerksamer Passant entdeckte die Tiere am Dienstag auf einem Parkplatz an der B85 zwischen Mappach und Neubäu am See. Die Polizei verständigte daraufhin einen örtlichen Tierschutzverein, der die Tiere in die Auffangstation für Reptilien nach München brachte.
Tierschützer: "Katastrophaler Gesundheitszustand"
Laut Tierschützern waren die Bartagamen bei ihrem Auffinden in einem katastrophalen Gesundheitszustand. Röntgenaufnahmen zeigten mehrere verheilte Knochenbrüche sowie Sandablagerungen im Magen der Tiere. Eine Fachtierärztin für Reptilien betreut nun die medizinische Versorgung der Echsen.
"Es ist möglich, dass die niedrigen Temperaturen den Tieren geschadet haben", sagte Sabine Öfner, Fachtierärztin für Reptilien. Die Echsenart stammt ursprünglich aus Australien, weshalb ihre Haltung hohe Temperaturen und intensive UV-Strahlung erfordert. Ohne diese Bedingungen entstehen erhebliche gesundheitliche Schäden durch Kalzium- und Vitamin-D3-Mangel. Ob die Tiere ebenfalls an Organschäden leiden, müsse durch Blutanalysen geklärt werden.
Münchner Auffangstation versorgt tausende Tiere
Die Auffangstation für Reptilien in München gilt als bundesweit größte Einrichtung dieser Art und kümmert sich jährlich um über 2.500 gerettete exotische Tiere. Viele von ihnen wurden nicht artgerecht gehalten, ausgesetzt oder ihren ehemaligen Besitzern wegen falscher oder schlechter Haltung weggenommen.
Darüber hinaus arbeitet die Auffangstation eng mit Schulen, aber auch Einrichtungen wie der Bundeswehr zusammen. So setzt sich die Organisation für bessere Haltungsbedingungen und Aufklärung über die oft seltenen Tierarten ein. Zuletzt erschien Markus Söder höchstpersönlich in den Räumlichkeiten der Tierschützer, um ihnen offiziell eine staatliche Förderung von 15 Millionen Euro zuzusichern. Diese soll unter anderem in den Neubau der Station an einem Standort außerhalb der Stadt fließen.
- Pressemitteilung der Reptilienauffangstation vom 27. März 2025