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"Golf von Giesing": Nutzer machen sich auf Google Maps über Trump lustig


Umbenennungen à la Trump
"Golf von Giesing": Nutzer machen Spaß auf Google Maps

Von dpa, SK

25.03.2025 - 14:59 UhrLesedauer: 3 Min.
Den "Golf von Neuperlach" findet man derzeit noch als Sehenswürdigkeit bei Google Maps.Vergrößern des Bildes
Den "Golf von Neuperlach" findet man derzeit noch als Sehenswürdigkeit bei Google Maps. (Quelle: Sarah Koschinski)
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Was Donald Trump kann, können wir auch, denken sich die Deutschen. Wie den Golf von Amerika gibt es jetzt auch den "Golf von Bayern" oder den "Golf von Giesing."

Was US-Präsident Donald Trump mit dem Golf von Amerika erreicht hat, muss auch in Deutschland möglich sein – das denken sich derzeit wohl viele Nutzerinnen und Nutzer des Kartendienstes Google Maps. Von der Nordsee vor Ostfriesland bis zum oberbayerischen Tourismusmagneten Chiemsee wimmelt es in Deutschland nur so vor Golfen, in Seen, Flüssen oder Dorftümpeln. Die Absicht dahinter? Augenzwinkernd, aber auch politisch – und mit begrenzter Haltbarkeit.

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Während Trump per Dekret den Golf von Mexiko umbenannte, wählen Leute hierzulande die Funktion von Google Maps, Orte als Sehenswürdigkeiten einzutragen. "Dies nutzen jetzt alle möglichen Akteure, um sich in gewisser Weise über das Umbenennungs-Dekret von Donald Trump lustig zu machen", vermutet Georg Glasze vom Institut für Geographie der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Denn eigentlich ist ein Golf eine große Meeresbucht. Nun lockt der "Golf von Bayern" im Chiemsee, in der Nordsee gibt es den "Golf von Ostfriesland" und München bietet am Isarufer den "Golf von Giesing".

Nutzer spotten in Rezensionen über Musk und Trump

In den Rezensionen wird lustig gespottet. "Elon und Donald gefällt das", heißt es in einem Kommentar zum "Golf von Penzberg" im Huber See in Oberbayern, der mittlerweile wieder von der Karte verschwunden ist. Am "Golf von Gaildorf" nordöstlich von Stuttgart wird gefordert: "Macht Gaildorf wieder großartig!" und: "Gaildorf First".

Die Wirkung? Wohl nur begrenzt. "Google kontrolliert seit einigen Jahren solche Einträge relativ engmaschig", sagt der Geograph Glasze. "Ich gehe davon aus, dass diese vielen Golfe in den Google-Datenbanken nicht sehr langlebig sind." Tatsächlich ist vieles wenig später verschwunden, ganz anders als das Dekret von Trump. Das habe Google zumindest in Teilen umgesetzt, betont Glasze. Auf den Karten in Deutschland heißt es "Golf von Mexiko (Golf von Amerika)".

Suche erfolglos: Google entfernt Einträge schnell wieder

Wer jetzt bei Google Maps nach "Golf von Bayern" oder "Golf von Giesing" sucht, bleibt erfolglos, denn hierfür spuckt die App keine Suchergebnisse aus. Das Einzige, was zu finden ist, ist der "Golf von Neuperlach". Er ist als Sehenswürdigkeit im Münchner Ostpark eingetragen.

Kleine Effekte gibt es aber wohl doch. "Man könnte sich vorstellen, dass durch die vielen Golfe spielerisch sichtbar wird, wie beliebig einige Kennzeichnungen sind – ähnlich wie ebenjene des Gulf of America", findet Martin Hullin von der Bertelsmann Stiftung.

Große Tech-Unternehmen üben Kontrolle auf Geographien aus

Glasze hält die Aktion für "zumindest ein wenig subversiv". "Geographien sind immer "gemacht" – die Frage ist nur, von wem", meint er. Früher sei die Benennung von Orten eng verknüpft gewesen mit der Macht, dies auf Karten und in der Praxis durchzusetzen. Die Digitalisierung habe das verändert. Doch auch hier sieht er Ungleichheiten. Große Tech-Unternehmen übten zunehmend Kontrolle aus und würden geographisches Wissen monopolisieren, kommerzialisieren und mit Algorithmen steuern.

Von Google Deutschland heißt es dazu: "Google ist bemüht, Google Maps so aktuell wie möglich zu halten und Nutzerinnen und Nutzern korrekte Informationen anzuzeigen". Dieser Kontrolle fielen viele Golfe schnell wieder zum Opfer, auch der in Penzberg. Dabei hätte man mit einem Golf im Weiher gut leben können. Die Stadt sei eine Faschingshochburg und könne auch mit dem 1. April umgehen, sagte ein Sprecher. "Wir würden es aktuell mit Humor nehmen."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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