Weltraumprojekt im Großraum München Bayerisches Start-up schickt erste Testrakete ins All

Europa hängt bei der Beförderung von Satelliten ins All hinterher. Ein Unternehmen aus Ottobrunn will das ändern – und hat ambitionierte Ziele.
Ein bedeutender Schritt für ein bayerisches Start-up: Das Unternehmen Isar Aerospace aus Ottobrunn nahe München darf in Kürze seine erste Testrakete ins Weltall schießen. Die norwegische Zivilluftfahrtbehörde hat die Genehmigung für den Testflug vom Weltraumbahnhof Andøya Spaceport erteilt, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der genehmigte Zeitraum für den Testflug beginnt bereits an diesem Donnerstag (20. März).
Der bevorstehende Start der Testrakete wäre eine doppelte Premiere: Es ist nicht nur der erste Flug für Isar Aerospace, sondern auch der erste Start einer orbitalen Trägerrakete in Kontinentaleuropa. "Der wichtigste Meilenstein auf unserer bisherigen Reise rückt immer näher", sagte Daniel Metzler, Unternehmenschef und Mitgründer von Isar Aerospace.
Sogar die Nato zeigt Interesse
Das Raketen-Start-up hatte sich kürzlich zusätzliches Kapital gesichert, darunter auch Investitionen des Nato Innovation Fund, einem von 24 Nato-Staaten unterstützten Wagniskapital-Fonds.
Isar Aerospace entwickelt Trägerraketen für den Transport von Satelliten in die Erdumlaufbahn. Im vergangenen Jahr hatte sogar Indien mehr Raketen gestartet als Europa, was teilweise auf jahrelange Verzögerungen bei der Entwicklung der Ariane 6 zurückzuführen ist. Das Start-up aus Ottobrunn plant den Bau von bis zu 40 Trägerraketen pro Jahr und hat bisher mehr als 400 Millionen Euro Kapital eingeworben.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa