CSU und Freie Wähler wollen Tunnellösung Ärger wegen neuer Pläne für Tram durch Englischen Garten

CSU und Freie Wähler wollen eine Tunnellösung für eine Tram durch den Englischen Garten prüfen lassen. Die Grünen kritisieren das Vorhaben als kostspielige "Scheinlösung".
Die Diskussion über eine mögliche Tram-Verbindung durch den Englischen Garten in München bleibt umstritten. Die Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern im bayerischen Landtag wollen nun eine Tunnellösung prüfen lassen. Eine Machbarkeitsstudie soll untersuchen, ob die Straßenbahntrasse gemeinsam mit dem Mittleren Ring, der den Park teilt, unterirdisch verlaufen könnte.
Kritik an den Plänen kommt aus dem Münchner Stadtrat. Die Fraktion aus Grünen und Rosa Liste sieht darin reine Zeitverschwendung, da die Planungen für eine oberirdische Trasse bereits abgeschlossen seien. Der Bau war jedoch am Veto der Staatsregierung gescheitert. Da der Freistaat Eigentümer des Englischen Gartens ist, liegt die Entscheidungshoheit bei der Staatsregierung.
Jahrelange Debatte um Tram durch den Englischen Garten
Die Debatte zieht sich seit Jahren. 2017 hatte das Kabinett die Planungen zunächst genehmigt, nachdem der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) seine Unterstützung für das Projekt ausgesprochen hatte. Trotz dieser Zustimmung lehnten CSU und Freie Wähler im Münchner Stadtrat die Tram weiterhin ab. Im März 2023 stoppte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) überraschend die Planungen – sehr zum Unmut von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).
Der Grünen-Stadtrat Florian Schönemann kritisiert den neuen Vorstoß der Staatsregierung scharf. Statt "eines der wichtigsten Trambahnprojekte für die Münchner" umzusetzen, werde mit einer "komplizierten und teuren Scheinlösung" wertvolle Zeit vergeudet. Eine Tunnelvariante würde laut Schönemann erhebliche Eingriffe in die Infrastruktur erfordern, darunter den Abriss von Straßen und die Fällung von rund 900 Bäumen. "Das Geld für diese Machbarkeitsstudie kann man sich wirklich sparen", sagte er.
140.000 Euro für Untersuchung gefordert
Vergangene Woche hatten die Regierungsfraktionen beantragt, im Entwurf für den Nachtragshaushalt 2025 zusätzliche 140.000 Euro für die Untersuchung bereitzustellen. Der Englische Garten zählt zu den größten innerstädtischen Parkanlagen weltweit und ist als Gartendenkmal von europäischem Rang besonders schützenswert.
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur
- Pressemitteilung der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste vom 13.03.2025
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