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München

München: Grünen-Pleite bei Bundestagswahl? Prognose liefert Überraschung


Machtkampf in München
CSU und Grüne kämpfen um entscheidende Direktmandate


Aktualisiert am 23.02.2025 - 05:23 UhrLesedauer: 3 Min.
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Zwei Kreuzchen müssen die Wählerinnen und Wähler am 23. Februar machen (Symbolbild). In München kämpfen viele Kandidaten um wenige Direktmandate. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/dpa-bilder)
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In München wetteifern CSU und Grüne um vier Direktmandate im Bundestag. Vor der Bundestagswahl bringen sich beide Parteien in Position.

Es war ein Auf und Ab der Gefühle für die Grünen in München bei der Bundestagswahl Ende September 2021. Da war zunächst der Jubel über das erste Direktmandat bei einer Bundestagswahl in Bayern überhaupt, geholt von der damals erst 28-jährigen Jamila Schäfer im Münchner Süden. Darauf folgte die knappe Niederlage im Wahlkreis München-West/Mitte. Gerade mal 146 Stimmen machten am Ende den Unterschied. Stephan Pilsinger (CSU) setzte sich mit 27 Prozent hauchdünn gegen Dieter Janecek (Die Grünen, 26,9 Prozent) durch.

Beide treten auch jetzt wieder bei der Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar, gegeneinander an. Mit veränderten Vorzeichen? Laut "BayernTrend" von BR24 steht die CSU im Freistaat bei 42 Prozent, die Grünen dagegen bei 14 Prozent und die Sozialdemokraten nur bei zehn Prozent.

CSU-Mann Stephan Pilsinger macht erwartungsgemäß die Politik der gescheiterten Ampelregierung dafür verantwortlich, wie er auf Anfrage von t-online mitteilt. Eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sei tief frustriert über die ideologiegetriebene Politik, die die alltäglichen Probleme der Bürger nicht mehr erreiche, so Pilsinger.

Teurer Wohnraum und fehlende Kitaplätze

"Das drängendste Problem ist in unserer Stadt zweifellos der knappe und unfassbare teure Wohnraum, der für Familien zu einer großen Belastung wird und viele Rentner in die Altersarmut treibt", erklärt Pilsinger. Immer wieder werde er auch auf fehlende Kitaplätze angesprochen. Die seien nicht nur ein Problem für Alleinerziehende, sondern auch für junge Familien, die auf zwei Einkommen angewiesen sind, sagt der 38-jährige Arzt.

CSU kritisiert Wegfall von Fahrspuren und Parkplätzen

Sein CSU-Kollege Wolfgang Stefinger teilt vor allem gegen die Grünen aus. Er kritisiert "ideologische Projekte wie den Wegfall von Fahrspuren und Parkplätzen". Der in Waldperlach aufgewachsene 39-Jährige hat seit 2013 das Mandat für den Münchner Osten, gilt dort als klarer Favorit für das Direktmandat. Stefinger verspricht "Entlastungen". Er wolle sich in Berlin dafür einsetzen, erklärt er, "dass Investitionen in unsere Stadt fließen, etwa durch Förderprogramme für den Wohnungsbau und eine gerechtere Verteilung von Bundesmitteln für den Nahverkehr".

Er pocht auf Bundeszuschüsse in den öffentlichen Nahverkehr, "wie ganz konkret für die U-Bahn-Verlängerung von Pasing nach Freiham. Freiham gilt als Europas größtes Neubaugebiet, bis 2024 sollen dort 11.500 Wohnungen für bis zu 30.000 Bewohner entstehen.

"Ich habe mich von Umfragen nicht demotivieren lassen"

Und was wollen die Grünen? Diese hatten bei der letzten Bundestagswahl mit 26,1 Prozent immerhin mehr Zweitstimmen als die CSU (23,8 Prozent) geholt. "Beim letzten Mal haben die Umfragen mich auf Platz drei gesehen und ich habe gewonnen, weil ich mich davon nicht demotivieren ließ", erinnert sich Jamila Schäfer an die Wahlen von 2021 und ihren damaligen Triumph im Wahlkreis München Süd, den sie in diesem Jahr wiederholen möchte.

Auch sie weiß: "Wohnen ist in unserer Stadt viel zu teuer geworden." Die Grünen wollen deshalb vor allem "die Mietpreisbremse weiterentwickeln und bei regional angespannten Märkten einen Mietenstopp ermöglichen", erklärt die Bundestagsabgeordnete. Die 31-Jährige bringt einen "Deutschlandfonds" ins Spiel, mit dem der Bund "die Länder und Kommunen unterstützen" könne. Es gehe darum, "die Schuldenbremse so zu reformieren, dass wir notwendige Investitionen machen und den Investitionsstau abbauen können", erklärt sie.

Letzten Prognosen vom Umfrageinstitut YouGov zufolge könnte aus dem Rennen im Wahlkreis München Süd jedoch ein klarer Sieger hervorgehen. Claudia Küng will für die CSU das Direktmandat von Schäfer hier wieder zurückholen. Derzeit liegt die CSU hier mit 36 Prozent vorn. Die Grünen folgen auf Platz zwei mit 22 Prozent. Es könnte also sein, dass Schäfer recht behält: "Es gibt viel Wechselstimmung zu unseren Gunsten", sagt sie im Interview mit t-online.

Verwendete Quellen
  • br24.de: Aktueller Bayerntrend
  • Anfragen an Jamila Schäfer, Stephan Pilsinger und Wolfgang Stefinger

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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