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München

München gedenkt Anschlagsopfern mit bewegender Menschenkette


Tote und Verletzte bei Autoattacke
Eine Stadt ringt um Fassung


20.02.2025 - 19:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Fünfhundert Menschen hielten sich am Donnerstagabend in München aneinander fest: Sie alle einen Fassungslosigkeit und Trauer über den tödlichen Anschlag.Vergrößern des Bildes
Fünfhundert Menschen hielten sich am Donnerstagabend in München aneinander fest: Sie alle einen Fassungslosigkeit und Trauer über den tödlichen Anschlag. (Quelle: Carla Gospodarek)
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Eine Woche nach dem tödlichen Anschlag nehmen Hunderte Münchner tief getroffen Abschied von den beiden Opfern. Wie eine Stadt um Fassung ringt.

Kerzenlichter flackerten am Donnerstag in der kalten Abendluft, Blumen wurden niedergelegt, und Hunderte Menschen hielten sich tröstend an den Händen – in stiller Trauer und in Zeichen des Zusammenhalts. Eine Woche nach dem tödlichen Anschlag auf eine Streikdemonstration der Gewerkschaft Verdi in München versammelten sich auf dem Stiglmaierplatz Angehörige und Trauernde, um der Opfer zu gedenken.

Am Rande der Veranstaltung ein wahres Meer aus Bildern, Teddybären, Blumensträußen – und Schildern. "Werdet bitte alle wieder gesund" und "Hass nicht mit Hass vergelten" steht da geschrieben. Am 13. Februar 2025 war auf eine von Verdi organisierte Demonstration ein Anschlag verübt worden. Zwei Menschen, eine 37-jährige Frau und ihr zweijähriges Kind, verloren dabei ihr Leben. Rund 40 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

Verdi-Bundesvorsitzender über AfD: "Das ist widerlich"

Die Tat löste in der Stadt tiefe Bestürzung aus. Auch bei Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), der auf der Gedenkveranstaltung am Donnerstag eine emotionale Rede hielt: "Vor einer Woche geschah hier das Unfassbare. Unsere Kollegin Amel und ihre Tochter Hafsa wurden durch diesen abscheulichen Anschlag ermordet. Ich kann und will es nicht anders nennen – ermordet. Wir stehen hier heute in tiefer Trauer."

Tief getroffen zeigten sich auch die Verdi-Mitglieder selbst. Auf der Bühne trauerten Verdi München-Geschäftsführerin Claudia Weber und Verdi-Bundesvorsitzender Frank Werneke nicht nur gemeinsam mit den rund 500 Anwesenden, sondern kritisierten unter anderem auch den Umgang der AfD mit dem Anschlag: "Es ist unerträglich, dass hier an dieser Stelle die AfD Kränze niederlegt und dabei Hass und Hetze unter den Menschen verbreiten wollte. Das ist widerlich. Zum Glück wurde das Vorhaben gestoppt", so Weneke.

  • Verfolgen Sie alle Neuigkeiten zum Anschlag in München in unserem Newsblog.

München zwischen Trauer und Entschlossenheit

Hass und Hetze – die sollen trotz oder gerade wegen des tödlichen Anschlags nach Meinung der Veranstalter und Verdi-Anhänger keinen Platz in München finden. Dies sei auch der Wille der verstorbenen Ingenieurin gewesen: "Amel ist ein arabischer Name, er bedeutet Hoffnung. Amel hat sich für Gerechtigkeit eingesetzt. Für Solidarität und gegen Fremdenfeindlichkeit. Wir möchten deshalb ausdrücklich bekräftigen, dass ihr Tod und Verlust nicht genutzt werden soll, um Hass und Angst zu schüren", betont Claudia Weber.

Während der Kundgebung, die durch spezielle Straßenblockaden und 80 Einsatzkräfte der Polizei geschützt wurde, wurden Blumen verteilt und Kerzen entzündet. Auch eine Botschaft der Angehörigen wurde verlesen, in der sie Trauer und auch Dank an ihre Mitmenschen auszusprechen. Zum Ende der Veranstaltung wurden die Trauerden schließlich darum gebeten, sich an den Händen zu nehmen und eine Menschenkette zu formen. "Wir trauern gemeinsam", so das Motto. Sämtliche Anwesenden kamen dieser Bitte nach und reckten schließlich unaufgefordert gemeinsam die Hände in die Höhe. Voller Schmerz. Aber auch voller Entschlossenheit.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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