Weniger Neubauten als benötigt Studie: Mieten legen in München deutlich zu
Besonders bei Neuvermietungen muss in München deutlich mehr gezahlt werden. Damit folgt die Landeshauptstadt weiter einem bundesweiten Trend.
Der Münchner Wohnungsmarkt bleibt angespannt: Während die Mietpreise im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent gestiegen sind, verzeichneten die Kaufpreise einen leichten Rückgang von 0,6 Prozent. Damit folgt München einem deutschlandweiten Trend, wie aus dem aktuellen Wohnindex des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht.
"Der Mietmarkt bleibt stark nachgefragt, während sich das Angebot aufgrund sinkender Baufertigstellungen zunehmend verknappt", schreiben die Studienautoren. Auch für das Jahr 2025 sei davon auszugehen, dass sich dieser Trend fortsetze.
Besonders betroffen sind Neuvermietungen. Wer in München eine neue Wohnung sucht, muss mit deutlich höheren Mietpreisen rechnen als noch vor einem Jahr. Bundesweit stiegen die Neuvertragsmieten um 4,7 Prozent, in München lag der Anstieg mit 5,9 Prozent noch deutlich höher. Besonders stark war der Anstieg in Berlin (+8,5 Prozent), Essen (+8,2 Prozent) und Frankfurt (+8,0 Prozent). Bereits in den Vorjahren waren die Mieten stetig gestiegen.
Embed
IW: Zu wenige neue Wohnungen fertiggestellt
Ein Grund für den Druck auf den Mietmarkt sieht das Institut darin, dass zu wenige neue Wohnungen gebaut werden. Laut IW wurden 2024 lediglich 260.000 neue Wohnungen fertiggestellt. 2025 dürfte die Zahl demnach sogar auf 230.000 Einheiten sinken. Damit blieben die Fertigstellungen deutlich hinter dem eigentlichen Bedarf zurück. Auch in München bleibt der Neubau weit hinter dem Bedarf zurück.
Der Münchner Kaufmarkt zeigt eine leichte Preiskorrektur. Während Städte wie Stuttgart (-2,1 Prozent) oder Köln (-0,8 Prozent) noch stärkere Rückgänge verzeichneten, blieb München mit -0,6 Prozent relativ stabil. Im Vergleich zu 2022 sind die Preise in der Stadt jedoch insgesamt um 12,7 Prozent gesunken.
Höhere Kosten dämpfen die Nachfrage nach Eigentum
Die Immobilienexperten gehen davon aus, dass die Preisanpassungen mit der Zinswende zusammenhängen. Höhere Finanzierungskosten hätten die Nachfrage nach Eigentum gedämpft. Gleichzeitig sorgten steigende Mieten dafür, dass viele Haushalte weiter zur Miete wohnen bleiben und sich den Kauf einer Wohnung nicht leisten könnten.
Der IW-Wohnindex wird vierteljährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlicht und analysiert die Entwicklung der Kauf- und Mietpreise für Wohnimmobilien in Deutschland. Grundlage sind mehrere Millionen Wohnungsinserate, die mithilfe eines hedonischen Preisindex ausgewertet werden. Ziel ist es, die aktuellen Marktentwicklungen aufzuzeigen und strukturelle Trends zu identifizieren – von regionalen Unterschieden bis hin zu langfristigen Veränderungen durch Zins- und Baukostenentwicklungen.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Institut der Deutschen Wirtschaft: Wohnindex vom 3.2.2025