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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pleite statt Luxus Horst Janson ist tot: So lebte der Schauspieler in Grünwald
Nach zahlreichen gesundheitlichen Problemen ist Schauspieler Horst Janson verstorben. So lebte der 89-Jährige zuletzt in München.
Der Schauspieler Horst Janson ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Das bestätigt seine Agentur auf Nachfrage von t-online. Der Fernsehstar wurde unter anderem durch die "Sesamstraße" und die Serie "Salto Mortale" deutschlandweit bekannt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Janson in München. Wie lebte er dort?
Jansons Leben in Grünwald: Reihenhaus statt Luxusvilla
Janson lebte bis zuletzt mit seiner zweiten Ehefrau Hella im Münchner Nobelvorort Grünwald. Dort wohnte er allerdings nicht in einer Luxusvilla, wie man für Grünwald vermuten könnte, sondern in einem einfachen Reihenhaus. Schließlich machte der beliebte Schauspieler öffentlich, dass er unter massiven Schulden litt. "Bei uns ist endgültig Schicht im Schacht", gestand er einst der Illustrierten Bunte. Das Münchner Amtsgericht erklärte den 75-Jährigen für bankrott, wie die Bunte weiter berichtete.
Die Zeitung "Welt" sprach in einem Bericht aus dem Jahr 2011 von insgesamt 650.000 Euro Schulden, welche die Familie bei fast einem Dutzend Gläubigern gehabt haben soll. Das Ehepaar habe kurz davor gestanden, auf der Straße zu sitzen.
Medienberichte: Hunderttausende Euro Schulden
Der Grund für die hohen Schulden sollen offenbar mehrere Fehl-Investitionen Anfang der 2000er-Jahre gewesen sein. Wie unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" erfahren haben will, soll Janson in Ost-Immobilien investiert haben, mit denen er sich letztlich verspekulierte. Die Zeitung bezog sich dabei auf ein Interview, das der Schauspieler der "Bunten" gegeben hatte. Janson bilanzierte, dass er dabei seine gesamte Altersvorsorge verloren habe.
Jansons Reihenhaus in Grünwald habe daraufhin kurz vor der Versteigerung gestanden. Letztlich seien Freunde eingesprungen, die Geld auf das Konto der Familie eingezahlt hätten und sie somit vor der Versteigerung bewahrt hätten. Auch eine öffentliche Spendenaktion wurde ins Leben gerufen, durch die 45.000 Euro zusammengekommen waren.
Familie wollte keine Hilfe vom Staat
Doch selbst dieses sei ihm letztlich zum Verhängnis geworden: "Das Finanzamt glaubte uns die Schenkungen nicht und verdonnerte uns zu einer Steuernachzahlung von 25.000 Euro", sagte Janson der "Bunten" laut der SZ. Das Geld habe der Schauspieler nicht bezahlen können.
In ein anderes, günstigeres Haus zu ziehen, war für die Familie offenbar keine Option – finanzielle Hilfen vom Staat zu beantragen ebenso. "So sehen wir uns einfach nicht", soll Jansons Frau Hella der "Bunten" damals knapp gesagt haben.
- welt.de: "TV-Star Horst Janson sitzt bald auf der Straße" vom 7.6.2011
- sz.de: "Pleite in Grünwald" vom 1.6.2011
- bunte.de. Bankrott: "Bei uns ist Schicht im Schacht" vom 12.6.2011
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa