22.000 Unterschriften Förderverein will Bairisch besser schützen
Ein bayerischer Förderverein kämpft in München um den Erhalt des Dialekts. Selbst Wirtschaftsminister Aiwanger unterstützt das Vorhaben. Die Hintergründe.
Der bayerische Dialekt soll künftig europaweit geschützt werden. Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte (FBSD) hat dafür einen Antrag beim Bayerischen Landtag in München eingereicht. Das Ziel: Die Aufnahme des Bairischen in die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen.
Zur Unterstützung des Vorhabens wurden in den vergangenen Wochen 22.000 Unterschriften gesammelt. Diese sollen am Mittwoch im Rahmen der Plenarsitzung dem Landtag übergeben werden.
Breite politische Unterstützung
Die Initiative stößt bereits auf breite politische Unterstützung. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler, selbst bekannt für seinen ausgeprägten Dialekt, signalisierte seine Zustimmung. Auch die CSU steht dem Vorhaben positiv gegenüber.
"Egal ob Bairisch, Alemannisch-Schwäbisch oder Fränkisch – die Dialekte im Freistaat vermitteln Heimatgefühl und sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität", betonte CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek. Seine Fraktion verstehe die Mundarten als Kulturgut, das nicht nur bewahrt, sondern auch im Alltag lebendig gehalten werden müsse.
Baierisch seit 2009 gefährdete Sprache
Der Vorstoß kommt nicht von ungefähr: Bereits 2009 stufte die Unesco das Bairische als gefährdete Sprache ein. Der Förderverein beobachtet mit Sorge, dass besonders bei Kindern und Jugendlichen die Zahl der Dialektsprecher zurückgeht. Mit verschiedenen Initiativen, darunter einem "Rundbriaf" mit "Zwergalseitn" für Kinder, versucht der Verein gegenzusteuern.
In der EU-Charta der Regional- und Minderheitensprachen sind für Deutschland bislang unter anderem Dänisch und Niederdeutsch gelistet. Eine Aufnahme des Bairischen würde dem Dialekt einen besonderen Schutzstatus verleihen.
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- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa