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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Internationale Automobil-Ausstellung IAA soll bis 2031 in München stattfinden – Partei übt Kritik

Die Internationale Automobil-Ausstellung wird vermutlich bis 2031 in München stattfinden. Dass die Stände auch in der Innenstadt stehen sollen, sorgt für Kritik.
Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) soll auch ab 2027 weiter in München stattfinden. Dafür hat der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft des Stadtrats am Dienstag gestimmt. Außerdem hat der Ausschuss für die sogenannten Open Spaces votiert. Das bedeutet: Die Ausstellung muss nicht unbedingt ausschließlich in der Messe in Riem stattfinden. Bestimmte Aussteller haben stattdessen die Option, einen zusätzlichen Stand in der Münchner Innenstadt aufzubauen.
Weisenburger: "Verkehrsmesse mitten im Wohnzimmer"
Das sorgt für Kritik bei der Grünen-Fraktion im Stadtrat. Die Fraktion befürworte zwar die IAA, sei aber gegen die Open Spaces, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag. "Das ist keine neue Position, sondern entspricht seit jeher unserem grünen Kompass", sagte der Vorsitzende der Fraktion Grüne/Rosa Liste, Sebastian Weisenburger. Die Innenstadt sei eng, durch die Open Spaces der IAA würden öffentliche Plätze wochenlang belegt. "Für die Anwohner fühlt sich das so an, als hätten sie eine Verkehrsmesse mitten im Wohnzimmer."
Fest steht: Die Open Spaces bleiben wahrscheinlich Teil des Konzepts der IAA, formell soll der Stadtrat am 18. Dezember darüber abstimmen. Darüber scheinen die Grünen resigniert. "Die Open Spaces bleiben nun Teil des IAA-Konzepts. Jetzt müssen wir schauen, dass die Stadt davon zumindest finanziell etwas hat", sagte Weisenburger.
Grüne: Stadt verlangt "Spottpreis" von 30 Cent für Open Space
Tatsächlich verlangt die Stadt bislang nur sehr niedrige Gebühren für die Stände in der Innenstadt, laut Grünen 30 Cent pro Quadratmeter. Zum Vergleich: ein Stand auf dem Viktualienmarkt kostet Betreiber monatlich mehrere Hundert, manchmal auch Tausend Euro – je nach Lage und Quadratmetern. "Für eine internationale Messe ist das ein Spottpreis", sagte Weisenburger. "Viel Geld bleibt für die Stadtkasse nicht übrig."
Die Fraktion aus CSU und Freien Wähler im Münchner Stadtrat zeigte sich hingegen begeistert über das Abstimmungsergebnis: "Die IAA ist ein wichtiges Schaufenster für die gesamte Mobilitätsbranche in unserem Land", sagte Fraktionsvorsitzender Manuel Pretzl in einer Pressemitteilung vom Montag. "Deswegen freuen wir uns sehr, dass die IAA bis mindestens 2031 auch weiterhin alle zwei Jahre in München zu Gast sein wird."
CSU und SPD befürworten Open Spaces
Den umstrittenen Open Spaces blickte Pretzl positiv entgegen: "Es freut mich persönlich auch für die vielen Münchnerinnen und Münchner, die dank der Open Spaces auch in Zukunft die Technologie von morgen hautnah in der Innenstadt miterleben können."
Die SPD, die in München gemeinsam mit Volt und der Fraktion aus Grünen und Rosa Liste die Stadtregierung bildet, befürwortete die Open Spaces ebenfalls: "An der IAA zu rütteln, wäre fahrlässig und kurzsichtig", sagte SPD-Stadtrat Christian Vorländer. "Mit den Open Spaces haben wir ein innovatives Konzept geschaffen, das Hunderttausende begeistert." Die Eingriffe ins Stadtleben bezeichnete er als "minimal".
- Pressemitteilung der Fraktion Grüne/Rosa Liste vom 10. Dezember 2024
- Pressemitteilung der Fraktion CSU/FW vom 10. Dezember 2024
- Pressemitteilung der SPD vom 10. Dezember 2024