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München

München: Monika Gruber bringt Neuauflage von umstrittenen Buch raus


Nach Rassismus-Vorwürfen
Neuauflage von Monika Grubers Buch sorgt für Diskussionen

Von dpa, t-online
20.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Monika Gruber: Die Autorin sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert.Vergrößern des Bildes
Monika Gruber (Archivbild): Die Autorin sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. (Quelle: IMAGO/STL-Studio Liebhart)
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Monika Grubers Buch "Willkommen im falschen Film" geriet 2023 stark in die Kritik. Nun bringt die Kabarettistin eine überarbeitete Neuauflage heraus.

Nach der Kontroverse um das Buch "Willkommen im falschen Film" der Kabarettistin Monika Gruber wegen Vorwürfen von Rassismus und Beleidigung gibt es nun eine Neuauflage. "Angesichts der gegenwärtigen Lage haben wir etliche Stellen aktualisiert und einige Kapitel neu hinzugefügt. Und – das war uns sehr wichtig – wir mussten weder Stellen schwärzen noch weglassen", sagte Gruber in einer Mitteilung des Plassen Verlages in Kulmbach. Dieser hatte den im November 2023 erschienenen Titel vom Piper Verlag übernommen. Die neue Auflage soll am Donnerstag erscheinen.

Gestritten wurde um eine Passage über die Buchbloggerin Roma Maria Mukherjee. Diese hatte in einem Post auf der Plattform X vor einer Unterwanderung der "textilen Hobbyszene" durch Rechtsextreme gewarnt. Gruber nannte Mukherjee in einem Kapitel ihres Buches eine Tugendwächterin und merkte an: Eine Frau dieses Namens hätte sie eher beim tantrischen Shakren-Turnen oder einem veganen Urschrei-Seminar verortet, aber nicht beim Stricken in der textilen Hobbyszene.

Buchbloggerin Roma Maria Mukherjee erhebt Klage gegen Buch

Mukherjee sagte damals, dies sei rassistisch, ehrverletzend und beleidigend. Ihr voller Name werde genannt und sie habe daraufhin Drohungen bis hin zum Mord erhalten. Die Bloggerin erhob Klage, scheiterte aber vor dem Oberlandesgericht Hamburg. Der Münchner Piper Verlag reagierte Anfang 2024 mit einer Neuauflage, in der Mukherjees Name geschwärzt wurde.

Für die Bloggerin war dies alles eine Belastung. "Der Preis war hoch, finanziell und auch körperlich", sagte sie nun der Deutschen Presse-Agentur. Trotz der Niederlage vor Gericht sei sie froh, dass sie die Angriffe nicht hingenommen habe. "Man kann nicht jeden Kampf gewinnen, aber man sollte ihn auf jeden Fall führen." Das mache auch anderen Mut, sich zu wehren.

In der neuen Ausgabe im Plassen Verlag schreiben Gruber und ihr Co-Autor Andreas Hock im Vorwort, Mukherjee habe nicht verstanden, dass es sich um Satire gehandelt habe. "Deshalb hat die Dame nicht über sich selbst gelacht. Sondern einen riesigen Wirbel entfacht, mit ihrer Community unseren damaligen Verlag unter Druck gesetzt."

Der Rassismusvorwurf sei unzutreffend. "Dass die Bloggerin einen Migrationshintergrund hat, war zum einen nicht klar ersichtlich und zum anderen so wurscht wie nur irgendwas. Es spielte für die humoristische Behandlung ihrer Aussage in unserem Kapitel schlicht überhaupt keine Rolle."

Gruber wechselt Verlag wegen Zensur

Die schwarzen Balken über Mukherjees Namen sind nun verschwunden. Auch ein vom Piper Verlag gestrichener Absatz ist wieder enthalten. Darin hatten die Autoren spekuliert, die Bloggerin könne womöglich "Maria Müller" heißen und sich nur anders nennen, weil das "schwer nach 'Bund Deutscher Mädel'" klinge.

Zudem wurden die ersten beiden Kapitel überarbeitet. Hatte sich Gruber in der ersten Version an Außenministerin Annalena Baerbock abgearbeitet, ätzt sie nun gegen Wokeness oder Transmenschen. Und Hock sinniert über Migration und Messerangriffe statt über abgehobene Politiker in Berlin.

Gruber hatte die vom Piper Verlag veranlassten Änderungen als Zensur empfunden. Nun ist sie mit ihrem Werk zum Plassen Verlag gewechselt, der unter anderem Bücher von Alice Weidel, Donald J. Trump, Daniela Katzenberger oder Mathias Döpfner im Angebot hat.

Demo in Erding: Gruber befürwortet Aiwangers Aussage

Die Kabarettistin sorgte bereits im Juni vergangenen Jahres für Aufsehen, als sie die Aussage von Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger bei einer Demo in Erding unterstützte. Laut Gruber hätte Aiwanger den Leuten in Krisenzeiten "aufs Maul" geschaut. Dieser sagte damals: "Jetzt ist der Punkt erreicht, wo die große schweigende Mehrheit sich die Demokratie zurückholen muss und denen in Berlin sagen: Ihr habt ja wohl den Arsch offen da oben. Wir wollen unsere Demokratie zurückholen."

Derartige Ansprachen seien "zehnmal" besser als die Kommunikation Habecks, der den "intellektuellen Denker" spiele und dabei ein "ganzes Volk" mit seinen "unausgegorenen Ideen" überfordere, sagte Gruber damals in einem Interview.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • t-online: Monika Gruber und die "Nazi-Keule"
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