Bundestagswahl Bauernpräsident Felßner und Dobrindt sollen Minister werden
CSU-Chef Söder will für seine Partei künftig wieder das Agrarministerium haben. Nun gibt es dafür einen prominenten Namen – von außerhalb.
Sollte die CSU bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar gemeinsam mit der CDU in der Union stärkste Kraft werden, hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schon genaue Vorstellungen, wen er als künftigen Minister sieht. In einer Schalte des Parteivorstands kündigte er laut der Nachrichtenagentur dpa an, Günther Felßner (58) solle das Landwirtschaftsministerium übernehmen. Das langjährige CSU-Mitglied ist derzeit Präsident des Bayerischen und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands.
Seitens der CSU sei Felßner als Minister "gesetzt", sagte Söder anschließend. "Für uns ist das eine ganz wichtige, eine zentrale Personalie." Zudem kündigte Söder an, Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sei Anwärter "für ein ganz großes und schweres Ministerium".
Söder hat Agrarministerium für CSU beansprucht
Felßner soll auf der CSU-Bundestagsliste, die von Dobrindt angeführt werden soll, auf einem der vorderen Plätze kandidieren. Damit ist die Wahrscheinlichkeit dennoch nicht allzu groß, dass er ins Parlament einzieht – weil nach Lage der Dinge und erst recht wegen des neuen Wahlrechts womöglich nur CSU-Direktkandidaten reelle Chancen auf ein Mandat haben.
Umso entscheidender ist damit Söders Ankündigung, dass Felßner im Fall der Fälle Minister werden soll. Söder hatte das Agrarministerium, das die CSU schon viele Jahre lange besetzt hatte, diesmal bereits wieder für die CSU beansprucht, sollte die Union die Wahl gewinnen – was nach allen aktuellen Umfragen als wahrscheinlich gilt. Söder dürfte sich zudem aufgrund der Personalie zusätzliche Stimmen für die Christsozialen erhoffen – auch, weil Felßner auf dem Wahlzettel in der Spalte der Zweitstimmen namentlich aufgeführt werden wird. Endgültig will die CSU ihre Bundestagsliste am 14. Dezember beschließen.
Dobrindt soll Liste anführen und auch Minister werden
Landesgruppenchef Alexander Dobrindt soll wie angekündigt als Listenführer auf Platz 1 der Liste stehen – er war bereits 2021 als Spitzenkandidat ins Rennen gezogen. Zudem soll er nach Worten Söders nach Möglichkeit eben ein ganz zentrales Ministeramt übernehmen.
Dobrindt war von 2013 bis 2017 Bundesverkehrsminister gewesen. Dann wurde er Chef der CSU-Bundestagsabgeordneten und verzichtete auf eine Rückkehr ins Bundeskabinett.
CSU-Bundestagseinzug wohl nur mit Direktmandat
Für die CSU spielen die Plätze auf der Liste anders als bei anderen Parteien nur eine untergeordnete Rolle, da etwa die 45 Abgeordneten, die derzeit im Bundestag sitzen, ihre Wahlkreise jeweils direkt gewonnen hatten. Über die Liste ziehen nur jene Politiker in ein Parlament ein, die kein Direktmandat ergattern, wenn der Partei zugleich entsprechend ihrem Zweitstimmenanteil weitere Sitze zustehen.
- Nachrichtenagentur dpa