Gewalt auf der Wiesn? Verfahren gegen Security-Mitarbeiter eingeleitet
Auf dem Oktoberfest waren in diesem Jahr immer wieder Anschuldigungen gegen das Sicherheitspersonal laut geworden. Nun gibt es mehrere Anklagen.
Rund einen Monat nach Ende der Wiesn wurden Verfahren gegen Dutzende Sicherheitsmitarbeiter eingeleitet. "Wir haben 23 Strafverfahren gegen 33 tatverdächtige Personen", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München der Nachrichtenagentur dpa. Bis auf vier Fälle gehe es dabei ausschließlich um Körperverletzungsdelikte auf der Wiesn. Unter den übrigen vier Fällen seien auch Sexualdelikte.
In dem Sicherheitsreport, der Grundlage für diese Zahlen sei, sei jedoch nur der Beruf erfasst worden, den die Tatverdächtigen angegeben hätten und nicht, wo genau sie arbeiteten. In mindestens einem Fall sei darum ein Security-Mitarbeiter unter diesen Tatverdächtigen, der privat und außerhalb seines Dienstes auf der Wiesn unterwegs gewesen sei, sagte der Polizei-Sprecher. "Es sind keine 100-prozentigen Zahlen."
Schausteller soll Besucherin vergewaltigt haben
Während der Wiesn hatte auch der Fall einer Oktoberfest-Besucherin Schlagzeilen gemacht, die von einem Mitarbeiter eines Schaustellerbetriebes vergewaltigt worden sein soll. Der damals 34-Jährige war in Untersuchungshaft genommen worden, weil er der gestürzten Frau, als er ihr aufhalf, unter den Dirndlrock gefasst und sexuelle Handlungen an ihr ausgeführt haben soll. Auch dieser Fall befinde sich unter den 23 erfassten Strafverfahren, so der Polizeisprecher.
Auch ein t-online-Reporter vor Ort wurde Zeuge eines körperlichen Angriffs von Sicherheitskräften auf einen hilflosen Besucher. Die Polizei soll dem Vorfall damals mit Gleichgültigkeit begegnet sein.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Recherche der Redaktion