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München

Polizeiwaffen-Skandal in Bayern: Ermittlungen gegen LKA-Beamte


Ermittlungen laufen
Polizei-Skandal: Waffe des LKA taucht bei Straftat auf

Von afp, t-online, dpa
Aktualisiert am 25.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Polizeiwaffe mit Munition: In Sachsen stehen 17 Polizeibeamte unter Verdacht des Munitionsdiebstahls.Vergrößern des Bildes
Polizeiwaffe mit Munition: In Bayern sollen Mitarbeiter der Waffenverwahrung in einen Handel mit Dienstwaffen verstrickt sein (Symbolbild). (Quelle: imago-images-bilder)

Im Fokus stehen drei Beamte des bayerischen Landeskriminalamts, davon einer im Ruhestand: Sie sollen Waffen der Polizei verkauft haben.

Die Polizei ermittelt gegen Beamte aus den eigenen Reihen wegen Waffendelikten. Das teilte das Polizeipräsidium München mit. Die Beschuldigten sollen "umfangreich Gegenstände, unter anderem Waffenteile", die sich bei der Polizei in Verwahrung befanden, gestohlen und auf dem Schwarzmarkt verkauft haben.

Die Ermittlungen laufen gegen einen 59 und einen 60 Jahre alten Beamten sowie gegen einen bereits pensionierten 66-jährigen Beamten des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA). Zudem stehen zwei Privatpersonen unter Verdacht.

Noch weitere Personen in den Fall verstrickt

Nach den Angaben wurde im Jahr 2019 bei einer Straftat in Nordrhein-Westfalen ein registrierter Revolver verwendet, der zuvor beim LKA in München verwahrt worden war. Die Ermittlungen gegen Unbekannt wurden aber 2021 eingestellt, weil es keine ausreichenden Hinweise zu dem Täter gab.

Im Jahr 2023 geriet der 60-jährige Polizist aufgrund eines Hinweises ins Visier der Ermittler. Der Mann soll durch gewaltverherrlichende Aussagen aufgefallen sein. Bei Durchsuchungen wurde dann umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Die Auswertung ergab Hinweise, dass der Kriminalbeamte regelmäßig Gegenstände aus der sogenannten Zentralen Waffenverwertung des LKA entnommen und verkauft haben soll.

In der Folge wurde der Mann suspendiert und ein Strafverfahren eingeleitet. Bei den Ermittlungen ergaben sich zudem Hinweise, dass möglicherweise weitere Beamte, ein aktiver Beschäftigter sowie ein Beamter im Ruhestand, an den Taten beteiligt sein könnten. Zudem gerieten zwei Privatpersonen ins Visier der Ermittler. Am Dienstag vergangener Woche durchsuchte die Polizei in diesem Zusammenhang Privatwohnungen sowie die Räume der Waffenverwertung im LKA.

LKA-Präsident bedauert Vorfall

LKA-Präsident Norbert Radmacher bedauert, dass durch die Taten das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Polizeibehörde beeinträchtigt worden sei. "Nach internen Untersuchungen haben wir bereits Maßnahmen eingeleitet, um die Ursachen des Vorfalls zu identifizieren und sicherzustellen, dass sich ein derartiges Ereignis nicht wiederholt."

Die Waffenverwertung des LKA wurde zwischenzeitlich temporär geschlossen. Unter anderem seien als Konsequenz ein Metalldetektor sowie Überwachungskameras installiert worden. Erst nach Optimierung der Sicherheitsmaßnahmen soll der Bereich wieder geöffnet werden. Zudem soll ein ganz neues Team für den Bereich aufgebaut werden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Mitteilung der Polizei München vom 25.10.2024
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