München: Bahnfahren wird teurer – MVV erhöht Preise ab 2025

Zwischen 10 und 20 Cent teurer: Was auf die Bahnkunden des MVV im neuen Jahr zukommt und warum es auch eine gute Nachricht gibt.

Ab dem 1. Januar 2025 müssen Fahrgäste des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) mehr für ihre Tickets zahlen. Die Gesellschafter haben in ihrer Sitzung vom Donnerstag eine durchschnittliche Fahrpreisanpassung von 4,9 Prozent beschlossen, wie der MVV in einer Mitteilung bekanntgab.

"Es ist verständlicherweise immer ärgerlich, wenn Preise steigen, auf der anderen Seite haben wir aber massive Lohnkostensteigerungen gehabt und müssen noch Kostensteigerungen im Materialbereich aufholen – am Ende muss auch der Öffentliche Nahverkehr finanziert werden", kommentierte MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch die Entscheidung. Allerdings schaffe man es mit der Preiserhöhung gerade mal, die gestiegenen Löhne vor allem des Fahrpersonals zu decken.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick:

• Die Einzelfahrkarte für Zone M bzw. zwei Zonen wird um 20 Cent teurer und kostet künftig 4,10 Euro.
• Die Kurzstreckenfahrkarte steigt um 10 Cent auf 2,00 Euro.
• Der Preis für ein Kinderticket wird ebenfalls um 10 Cent erhöht und liegt dann bei 1,90 Euro.
• Eine Streifenkarte kostet zukünftig 17,80 Euro statt bisher 17,00 Euro; die U21-Streifenkarte steigt von 9,30 Euro auf 9,80 Euro.
• Der Preis der Gruppen-Tageskarte für die Zonen M-5 wird von derzeit 29,10 Euro auf künftig 30,50 Euro angehoben.
• Eine Single-Tageskarte für Zone M bzw. zwei Zonen kostet zukünftig 9,70 Euro statt wie bisher 9,20 Euro.
• Kinder-Tageskarten und Fahrrad-Tageskarten werden jeweils um 0,10 Euro teurer und kosten künftig jeweils 3,70 Euro beziehungsweise 3,50 Euro.

Monatskarte wird fast drei Euro teurer

Auch die Preise für Wochen-, Monatskarten sowie Abos werden angepasst:

• Die Monatskarte (vormals IsarCard Monat) wird um durchschnittlich rund vier Prozent teurer. Beispielsweise steigt der Preis einer Monatskarte für Zone M bzw. zwei Zonen von bisher 65,90 Euro auf künftig 68,40 Euro.
• Wochenkarten (ehemals IsarCard Woche) verteuern sich stärker: Eine Wochenkarte für Zone M bzw. zwei Zonen kostet künftig 22,40 Euro statt bisher 21,10 Euro.
• Die Preise der Monatskarte "9 Uhr" (vormals IsarCard9Uhr) sowie der Seniorenmonatskarte "65" (vormals IsarCard65) steigen ebenfalls entsprechend.

Zusätzlich führt der MVV beim Abo "65" eine Krankheitsrückerstattung ein – eine Regelung die bereits für andere Abo-Produkte gilt. Die bisherigen Namen vieler Tickets werden ebenfalls geändert: Die IsarCard Woche wird zur Wochenkarte, die IsarCard Monat zur Monatskarte sowie die IsarCard9Uhr zur Monatskarte "9 Uhr".

Gebiet des MVV-Tarifverbunds erweitert sich

Wie der MVV weiter mitteilt, bleiben die bestehenden Zeitkarten mit alten Namen bis zum Ablauf ihrer Geltungsdauer gültig. Das Schüler- und Auszubildendenticket zum Preis von jährlich 365 Euro bleibe demnach unverändert bestehen. Es könne weiterhin in monatlichen Raten à zehnmal je etwa 36,50 Euro oder als Einmalzahlung erworben werden.

Für Studierende sowie Azubis gebe es weiterhin das bayerische Ermäßigungsticket – ein vergünstigtes Deutschlandticket – zum monatlichen Preis von aktuell nur noch rund knapp dreißig Euro.

MVV-Preise in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen

Die Ticketpreise in München sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Nach der Preiserhöhung zum 14. Dezember 2014 hatte eine Standard-Einzelfahrkarte noch 2,70 Euro gekostet.

Immerhin gibt es auch diese gute Nachricht: Das MVV-Tarifgebiet erweitert sich ab dem 1. Januar 2025. Hinzu kommen die Landkreise Weilheim-Schongau sowie Landsberg am Lech. Für eine Fahrt von der Münchner Innenstadt mit der Streifenkarte nach Kaufering oder Landsberg (Zonen M-7) benötigt man dann beispielsweise 9 Streifen für insgesamt 16,02 Euro; eine Gruppen- Tageskarte für diesen Bereich kostet 34,20 Euro.