Über 1,5 Millionen Euro wert Kelten-Gold gestohlen: Museumsleiter hofft auf Hinweise
Im Manchinger Museum wurde der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts verwahrt. Eines Nachts stiegen Diebe ein – und ließen 500 Münzen verschwinden.
Sie funkelten, sie glänzten: Von einem "Jahrhundertschatz" spricht Tobias Esch, wenn er über die verschwundenen 500 Münzen aus seinem Manchinger Kelten Römer-Museum spricht. Seit einer Nacht im November 2022 fehlt von dem Schatz jede Spur. Damals waren Diebe mit Brecheisen in das Museum eingedrungen und hatten das Gold aus zwei Vitrinen an sich gerafft.
Nun geht es für die mutmaßlichen Täter vor Gericht: Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sie Anklage gegen vier Männer im Alter von 43 bis 51 Jahren erhoben hat. Einen offiziellen Termin für den Prozess gibt es allerdings noch nicht. Bisher schweigen die Männer.
Haben die Diebe alle Münzen eingeschmolzen?
Auch wenn die mutmaßlichen Einbrecher nun vor Gericht stehen, könnte es für den historischen Keltenschatz schlecht aussehen. Bei den Angeklagten waren zuletzt Goldklumpen gefunden worden, die auf eine Einschmelzung der Münzen hindeuteten.
Museumsleiter Esch glaubt trotzdem noch an ein Happy End: "Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, auch wenn die sichergestellten Goldklumpen Schlimmes für den Zustand der restlichen Beute befürchten lassen", sagte Esch der Nachrichtenagentur dpa.
Der Historiker wünscht sich im Hinblick auf die bevorstehende Verhandlung Klarheit: "Wir hoffen, dass sich aus dem Prozess Hinweise ergeben, was mit den noch fehlenden Münzen passiert ist und wo sie sich befinden." Bislang waren bei den Männern Goldklumpen gefunden worden, die Experten zufolge auf etwa 70 Goldmünzen schließen lassen.
Münzen sind Teil eines verschollenen Schatzes
Der Wert der gestohlenen Münzen wird auf gut 1,5 Millionen Euro geschätzt. Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung galt als größter keltischer Goldfund des vergangenen Jahrhunderts und war das Prunkstück des Hauses. Der größte Teil des rund 2.100 Jahre alten Schatzes ist bis heute verschwunden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa