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München

Corona-Infektionen in Bayern steigen: Experten sehen neue Welle


"Moderater Anstieg"
Experte spricht von neuer Corona-Welle in Bayern

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 16.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Essen - Besuch auf der Intensivstation des Uni KlinikumVergrößern des Bildes
Mediziner besprechen sich auf einer Intensivstation (Symbolfoto). In Bayern beobachten Experten einen verstärkten Anstieg der Viruslast. (Quelle: Lars Heidrich/imago-images-bilder)
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In Bayern gibt es zurzeit wieder deutlich mehr Corona-Infektionen. Ein Experte bewertet die Zahlen und spricht von einer neuen Variante.

In Bayern nehmen die Corona-Infektionen wieder zu. Das geht aus dem Abwassermonitoring und den steigenden Fallzahlen hervor, wie der Virologe Oliver Keppler mitteilt. Er leitet das Münchner Max von Pettenkofer-Institut und ist Sprecher des Überwachungsnetzwerks Bay-VOC, zu dem auch das Abwassermonitoring gehört. "Wir haben aktuell eine moderate regional ausgeprägte Corona-Welle in Bayern", so Keppler.

Es gibt rund 30 Messstellen im Freistaat, bei denen in letzter Zeit verstärkt ein Anstieg der Viruslast festgestellt wurde. Die aktuellen Werte liegen zwar noch weit unter den Spitzenwerten früherer großer Wellen, sind aber deutlich höher als in den Monaten März, April oder Mai. Dabei variieren sie regional: In München waren die Werte zuletzt tendenziell stabil auf erhöhtem Niveau, in Augsburg und Erlangen sogar leicht rückläufig. In Städten wie Nürnberg, Regensburg, Straubing, Aschaffenburg, Ulm und Schweinfurt zeigten sich dagegen steigende Werte.

Neue Untervariante Omikron KP.2

Keppler betont jedoch, dass die aktuelle Welle sich nicht in vielen schwer kranken Menschen niederschlage. Aber auch gesunde Menschen könnten "durchaus für ein paar Tage richtig krank sein". Untermauert wird dies durch das Intensivregister, das bisher nur geringe Ausschläge zeigt. Aktuell befinden sich lediglich 20 Coronapatienten auf den Intensivstationen – eine seit langem anhaltende Entspannung der Betriebssituation.

"Zur aktuellen Welle dürfte auch die neue Untervariante Omikron KP.2 beitragen, die sich seit einiger Zeit im Abwasser zeigt und die noch etwas ansteckender ist", erklärt Keppler. Er fügt jedoch hinzu: "Glücklicherweise ist sie aber nicht krankmachender." Trotz der Sommerhitze, die dem Virus eigentlich schaden sollte, rechnet der Experte nicht mit einem starken weiteren Anstieg. Allerdings könne es zum Ende der Sommerferien zu einem Anstieg kommen, wenn die Menschen aus dem Urlaub zurückkehren.

Wieder mit Maske in der U-Bahn

Das Abwassermonitoring ermöglicht eine effektive Überwachung der Corona-Entwicklung, unabhängig von Testergebnissen bei Erkrankten. Die Messdaten sind öffentlich zugänglich und ermöglichen es jedem Einzelnen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. "Ich bin in der U-Bahn zurzeit vorsichtiger und setze vielleicht eher eine Maske auf, wenn es um mich herum röchelt und hustet", sagt Keppler. "Das muss jeder für sich selbst entscheiden – auf jeden Fall sollten Menschen, die eine Maske aufsetzen, nicht komisch angeschaut werden. Das kann Selbstschutz und Fremdschutz sein."

Neben Corona werden mittlerweile auch Grippeviren, einschließlich des Vogelgrippevirus H5N1, über das Abwassermonitoring erfasst. Keppler betont die Wichtigkeit dieser vielschichtigen Überwachungssysteme, um im Falle einer neuen Pandemie nicht überrascht zu werden.

Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft.
Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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