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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Abstrakt hohe Gefahr" EM 2024: Das sind die beiden Risikopartien in München
Am Freitag startet die EM 2024 in München. Während die Fans voller Vorfreude feiern, ist die Polizei in Alarmbereitschaft.
"Unser Einsatz zur EM 2024 hat heute Morgen um 10 Uhr begonnen", sagt Michael Dibowski, Einsatzleiter der Polizei für die EM in München, am Donnerstag. Bis zu 2.000 Beamte seien in den kommenden vier Wochen tagtäglich parallel im Einsatz. "Wir hoffen auf friedliche und fröhliche Spiele", betont der Polizeivizepräsident, "aber wir müssen auf alles vorbereitet sein" führt er aus. Dementsprechend intensiv sei in den vergangenen 365 Tagen an einem umfassenden Sicherheitskonzept gearbeitet worden.
München: Polizei identifiziert zwei Risikospiele
Im Rahmen der Fußball-EM werden in der Allianz Arena insgesamt sechs Partien ausgetragen. Zwei der Gruppenspiele stufen die Beamten dabei als "Middle Risk"-Begegnungen ein: Das Aufeinandertreffen von der Ukraine und Rumänien (17. Juni) sowie das der Teams aus Slowenien und Serbien. In beiden Fällen würde das Gefahrenpotenzial von den mitgereisten Anhängern ausgehen. "Die rumänischen Fans sind zum Beispiel dafür bekannt, gerne mal ein ordentliches Pyrofeuerwerk zu veranstalten", weiß Dibowski.
Dementsprechend würden die Sicherheitsmaßnahmen bei den beiden "Middle Risk"-Spielen in und um das Stadion herum erhöht werden. Maßnahmen seien unter anderem ein verstärktes Aufgebot an Einsatzkräften sowie die Errichtung von Pufferzonen zwischen den Rängen. Zudem würde man anstreben, die Fangruppierungen getrennt voneinander in Richtung Arena geleiten zu können.
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Das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland am Freitag, 14. Juni, sowie die Partie zwischen Dänemark und Serbien am 25. Juni werden von den Verantwortlichen als "Low Risk"-Spiele eingestuft. Für das Münchner Achtel- und Halbfinale könne bislang noch keine Einschätzung abgegeben werden, da die Mannschaften noch nicht feststehen.
So hoch ist die Anschlags-Gefahr in München
"Wir haben keine konkreten Hinweise, aber eine abstrakt hohe Gefahr", berichtet der Einsatzleiter über die Bedrohungslage in Anbetracht des EM-Auftakts in München. Dementsprechend gut seien die Einsatzkräfte vorbereitet, besonders an den Spieltagen gebe es strenge Auflagen rund um die Allianz Arena. So herrsche dort ein grundsätzliches Drohnenflugverbot, das jeweils drei Stunden vor und vier Stunden nach Anpfiff der einzelnen Spiele gelte.
Auch in der Fanzone am Olympiapark haben Polizei und Verantwortliche ein spezielles Sicherheitskonzept erarbeitet. Um besonders gut mit den internationalen Fans interagieren zu können, werden von jeder Gastnation nationale Polizeibeamte nach München reisen. Diese sogenannten "Verbindungsbeamten" werden ausgewählte bayerische Sicherheitskräfte in beratender Funktion bei ihren Einsätzen begleiten.
- Reporterin vor Ort