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EM-Fieber in München: Fanfest mit musikalischem Highlight


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Auf der Theresienwiese
Großes Fanfest: München bringt sich in EM-Stimmung


Aktualisiert am 13.06.2024Lesedauer: 5 Min.
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Auftritt von Nelly Furtado im Gold-Kostüm: Die Sängerin steht beim Fanfest auf der Theresienwiese auf der Bühne. (Quelle: Sven Hoppe)

Zwei Tage vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft übt München das Feiern. Zum Fanfest auf der Theresienwiese kommen Zehntausende.

Fröhliche Kinder in Trikots von Niclas Füllkrug, aufgeregte Ed-Sheeran-Fans in Tourshirts: Bereits am frühen Mittwochnachmittag trafen auf der Münchner Theresienwiese die verschiedensten Menschen aufeinander. Anlass: das Fanfest zur Europameisterschaft 2024, zwei Tage vor der offiziellen Uefa-Eröffnung und dem Auftaktspiel in der Allianz Arena. Gefeiert wurde den ganzen Tag lang zu Songs von Tim Bendzko, Nelly Furtado oder Mark Forster. Das Wetter spielte mit. Der Ablauf der Veranstaltung sorgte allerdings bei einigen Fans unter den insgesamt 60.000, die gekommen waren, für Frust.

Bis zum Höhepunkt mussten sich viele gedulden: Am Abend trat Superstar Ed Sheeran schließlich als Letzter auf die Bühne, der sich schon durch sein Outfit als großer Fußballfan zu erkennen gab: Sheeran trug ein England-Fußballtrikot mit der Nummer 10 von Spielmacher Jude Bellingham. Er sei aufgeregt, dass er wieder in Deutschland sei. 2022 sei er das letzte Mal in München gewesen und freue sich nun auf die bevorstehende Europameisterschaft, sagte der Brite zum Publikum, das ihn und seine Hits eine gute Stunde lang frenetisch feierte.

Der Start des Fanfests lieferte allerdings wenig Anlass zur Freude: Es dauerte und dauerte. Der Einlass sollte eigentlich um 14 Uhr beginnen. Doch auch eine knappe halbe Stunde später hatte sich noch nichts getan: Die Schlange blieb unverändert, die Mienen der Wartenden verzogen sich entnervt. Von Seiten des Veranstalters hieß es dazu auf Nachfrage: "Wir hatten einige organisatorische Schwierigkeiten, die wir allerdings jetzt lösen konnten." Um 14.30 Uhr bestätigte sich die Aussage: Das Gelände wurde geöffnet, die Fans strömten vor die Bühne.

18 Uhr: Nichts geht mehr, Bühnenbereich wird geschlossen

Die Freude sollte nicht lange halten. Während sich die Wartezeit an den Einlässen im Laufe des Nachmittags zwischenzeitlich auf rund eine Stunde beläuft, gibt es auch im Innenbereich des Geländes Probleme. Der Andrang ist zu groß. So wird seit 18 Uhr via Anzeigentafel mitgeteilt: Zugang zu den Bereichen direkt vor der Bühne heute nicht mehr möglich."

Die Fans sind frustriert. "Das ist nicht zu fassen!", "So eine Sch****!", "Buuuh" schallt es den überforderten Ordnern aus der wartenden Menge entgegen. Diese reagieren lediglich mit einem gleichgültigen Schulterzucken. "Ich habe für den vorderen Bereich 40 Euro mehr ausgegeben, als für ein normales Ticket. Jetzt komme ich aber nicht rein, das glaube ich einfach nicht!", ärgert sich ein Besucher lautstark.

Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes teilt auf Nachfrage von t-online vor Ort mit, dass die Zone A direkt vor der Bühne derzeit zu 123 Prozent belegt sei. Der Veranstalter habe die hintere Zone, die sogenannte Zone B, kurzfristig zu einer zweiten Zone A unbekannt, ohne die Besucher zu informieren. Da Menschen darauf bestehen würden, einen Platz vor dem ersten Wellenbrecher zu ergattern, komme es vermehrt zu Beschimpfungen und Buh-Rufen. Daher habe der Sicherheitsdienst die Polizei zur Verstärkung hinzugerufen. Ein Mann drängelte sich hinter den Absperrungen nach vorne, er wurde schließlich von der Polizei zurückgehalten und abgeführt.

"Diese EM ist wichtig für uns – nicht nur aus sportlicher Sicht"

Mark Forster dürfte die Verstimmtheit der Fans herzlich egal sein. "München, wisst Ihr eigentlich, wie schön ihr seid?", fragt er ins Publikum, als er pünktlich um 18 Uhr seine Show startet. Gekleidet ist er dem Anlass entsprechend in einer Deutschland-Trainingsjacke. "Wir sind hier, um ein Fest zu eröffnen, das wir die nächsten Wochen in Deutschland feiern dürfen. Wir freuen uns über all die Gäste aus ganz Europa und einen fantastischen Sommer bei der Euro 2024!", ruft er ins jubelnde Publikum. Zum Auftritt regnet es Konfetti aus einer Kanone.


Quotation Mark

München, wisst Ihr eigentlich, wie schön Ihr seid?


Mark forster


Glaubt der "Au revoir"-Interpret an ein Sommermärchen 2024? "Ich hab' vom Feeling her ein gutes Gefühl für die deutsche Nationalmannschaft", verrät er. Obwohl der Musiker aus sportlicher Sicht nichts zu einem Sieg bei der Euro beitragen könne, würde er das Team immerhin musikalisch durch seinen EM-Song "Wenn du mich rufst" supporten. Diesen performt er im Anschluss, lässt sich davor allerdings noch zu einer politischen Äußerung hinreißen: "Ich finde, diese EM ist irgendwie wichtig für uns. Nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch, um ganz viel Liebe nach Europa und in die ganze Welt zu schicken."

"Wir sorgen heute dafür, dass Deutschland Europameister wird"

Das Fanfest eröffnet hat als erster Act um 16 Uhr der deutsche Popsänger Tim Bendzko das Festival. "Hallo München!", rief der 39-Jährige in sein Mikrofon. "Leute, wir eröffnen hier und heute die EM 2024. Wir sorgen hier und heute dafür, dass Deutschland Europameister wird!" Das Publikum applaudierte und jubelte begeistert.

Doch auch hier kam es zu Problemen in den Eingangsbereichen: Zwischenzeitlich kam es um 16.30 Uhr zu einem Einlassstopp. Zu viele Menschen seien bereits im Bereich vor der Bühne gewesen. Das Sicherheitsrisiko wäre laut Mitarbeiter zu hoch, noch mehr Fans in diesen Bereich zu lassen. Diesen blieb nichts anderes übrig, als hinter der Absperrung zu warten.

Auf die Performance von Tim Bendzko folgte die Sängerin Dylan. Die Mehrheit der Fans fiebert aber einem anderen Künstler entgegen: "Ich bin eigentlich nur wegen Ed Sheeran hier", erzählt eine Besucherin, die für den britischen Mega-Star extra mit ihrer Tochter und einer Freundin eine fünfstündige Anreise von Köln in Kauf genommen hat. Er wird als Hauptact am Ende des Abends performen, um 21.15 Uhr. Davor wird Nelly Furtado auftreten.

EM 2024: "Stimmung ist noch nicht so gut"

Am Mittwochabend soll auf der Theresienwiese aber natürlich nicht nur die Musik spielen, sondern auch der Sport im Vordergrund stehen. Ihre Trikots übergestreift und mit schwarz-rot-goldenen Ketten behangen haben sich auch drei Besucher aus Holzkirchen. Sie sind sich sicher: Die Nationalelf holt den Europameistertitel. Über die EM-Vorfreude in der Stadt zeigen sie sich bislang eher enttäuscht: "Die Stimmung ist noch nicht so gut, außerdem gibt es kaum Fan-Artikel zu kaufen", beklagt Deutschland-Fan Isabella.

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Ob die EM-Stimmung auf der Theresienwiese noch steigen wird, wird sich im Laufe des Mittwochabends weiter zeigen. Der Verkauf der Tickets war nur schleppend angelaufen und deutlich unter den Erwartungen der Veranstalter geblieben. Statt mit anfänglich 90.000 Besuchern, rechnete man zuletzt mit 60.000.

Auf Nachfrage von t-online heißt es von den Sanitätern am Abend, dass die Veranstaltung bislang sehr ruhig verlaufen sein. Größere Einsätze habe es nicht gegeben, so Gerhard Bieber von der zuständigen Johanniter-Unfallhilfe auf der Theresienwiese, die 110 Kräfte aufgeboten hat. Auch gebe es keine größeren Vorfälle aufgrund von übermäßigem Alkohol- oder Drogenkonsum. Bei rund 60.000 Besucher sei es normal, dass es zu kleineren Vorkommnissen, wie Insektenstichen oder ähnlichem komme.

Auch die Polizei meldete bis zum Abend keinerlei Vorfälle, es seien zwar "viele Leute da", es sei aber "sehr sehr ruhig".

Verwendete Quellen
  • Report vor Ort
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