Vollkommen verwahrlost Tierschutz rettet Windhund aus Messiwohnung in Giesing
Einen völlig verstörten und verwahrlosten Hund hat der Tierschutz München aus einer Messiwohnung in Giesing befreit.
"Bilder des Grauens" haben sich den Tierschutzinspektoren am 19. Dezember geboten, wie der Tierschutz in einer Pressemitteilung mitteilte. Als sie in einer Wohnung im 4. Stock in Giesing ankamen, fanden sie dort einen total verwahrlosten Hund vor, der verängstigt auf einem Boden voller Müll lag. "Das lange Fell an seinen Ohren war stark verfilzt, die Beine mit Haarknoten und getrocknetem Kot verklumpt", heißt es von Seiten des Tierschutzes.
"Nur mit viel Fantasie konnte man erkennen, dass dieser Vierbeiner ein 'Afghanischer Windhund' ist, eine 26 bis 34 Kilo schwere, eigentlich elegante Rasse mit langem, seidigem Fell." Den beiden Tierschützern sei es mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen gelungen, den etwa zweijährigen Rüden dazu zu bringen, die Wohnung zu verlassen. Doch weil der Hund die Wohnung zuvor scheinbar noch nie verlassen hatte, mussten die Tierschützer das übergewichtige Tier die Treppe heruntertragen.
Nachbarn wenden sich an den Tierschutzverein
Bereits im April dieses Jahres waren Meldungen von Nachbarn beim Tierschutzverein München e.V. eingegangen, dass bei einer 75-jährigen Frau ein Windhund lebe, der noch nie außerhalb der Wohnung gesehen worden sei. Zudem sei ein starker Geruch aus der Wohnung gedrungen. Auch ein Handwerker habe gemeldet, bei Reparaturarbeiten eine Messi-Wohnung vorgefunden zu haben, mit einem großen, stark verwahrlosten Hund darin, teilt der Tierschutz mit. Die Besitzerin habe weder die Tür geöffnet, noch reagierte sie auf Schreiben.
"Rasch haben wir den Fall an das Veterinäramt weitergeleitet, doch auch die Beamten blieben erfolglos. Hilfsangebote durch die Nachbarn waren durch die alte Dame wiederholt abgelehnt worden, und auch ein Brief des Tierschutzvereins blieb unbeantwortet", heißt es weiter in der Mitteilung. Am 19. Dezember meldeten sich Nachbarn der Frau beim Tierschutzverein München, dass die Dame seit vier Tagen ihre Wohnung nicht verlassen habe und der Hund ständig an der Tür scharre. Die Inspektoren machten sich auf den Weg und riefen unterwegs das Veterinäramt und die Polizei dazu.
Tierschutz bittet um Spenden für "Bob Marley"
Vor Ort bestätigte sich dann die Vermutung: Die alte Dame war verstorben. "Aber zumindest ihren Hund, den die Pfleger 'Bob Marley' getauft haben, konnten wir noch retten. Verängstigt stand er vor dem Eingangsbereich des Tierschutzvereins, als man ihn behutsam aus dem Auto geholt hatte, ein zaghaftes Schwanzwedeln als erstes Anzeichen vorsichtiger Hoffnung", schreibt der Tierschutz in seiner Pressemitteilung.
Weil seine Besitzerin verstorben ist, müssen alle entstehenden Kosten für Bob Marley vom Tierschutzverein getragen werden. "Damit wir ihm und so vielen weiteren verlorenen Seelchen zu neuem Glück verhelfen können, bitten wir um Ihre Unterstützung." Wer Bob Marley helfen möchte, findet alle Infos und Spendenmöglichkeiten unter www.tierschutzverein-muenchen.de.
- Pressemitteilung vom Tierschutz München vom 21. Dezember 2023