Schnellbremsung eingeleitet Weil seine Familie auf dem Bahnsteig stand: Vater öffnet Zugtür während der Fahrt

Am Münchner Hauptbahnhof kommt es zu einem gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr. Ein Mann betätigt die Notentriegelung eines Zuges.
Er wollte nur gemeinsam mit seiner Familie aus dem Urlaub nach Hause fahren, nun muss sich ein 51-Jähriger wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr sowie Missbrauch von Notrufen verantworten. Der Mann hatte am Mittwochabend einen abfahrenden EuroCity-Express am Münchner Hauptbahnhof zu einer Schnellbremsung gezwungen.
Wie die Bundespolizei am Donnerstag bekannt gab, war der Familienvater gemeinsam mit seiner 50 Jahre alten Ehefrau sowie seiner 17-jährigen Tochter und dem 14-jährigen Sohn auf dem Weg nach Zürich. Kurz bevor der Zug am Hauptbahnhof abfahren sollte, stiegen die Mutter und Tochter jedoch noch einmal aus. Ein Fehler. Denn während die beiden auf dem Bahnsteig standen, machte sich der ECE auf seinen Weg in Richtung Schweiz.
Polizei nimmt Familie mit auf die Wache
Weil der 51-Jährige die Reise aber ganz offensichtlich nicht ohne seine Frau und Tochter antreten wollte, schritt er kurzerhand selbst zur Tat und betätigte die Notentriegelung der Tür, welche sich daraufhin während der Fahrt öffnete. Ein Mitarbeiter der Bahnsteigaufsicht beobachtete den Vorfall und initiierte durch Mitteilung an den Fahrdienstleiter eine Schnellbremsung des Zuges.
Eine alarmierte Streife der Bundespolizei nahm alle vier Familienmitglieder mit auf die Wache. Weil für die Betätigung der Notentriegelung kein ersichtlicher Notfall vorlag, wurden ein Ermittlungsverfahren gegen den Mann eingeleitet. Nach Abschluss der Maßnahmen durften Vater, Mutter, Tochter und Sohn geschlossen die Heimreise antreten. Der ECE nach Zürich konnte seine Fahrt aufgrund des Zwischenfalls erst mit einer halben Stunde Verspätung antreten.
- Pressemitteilung der Bundespolizei München vom 5. Oktober 2023