Mega-Konzerte auf Messegelände Rechnungsstreit nach Helene-Fischer-Auftritt: Dienstleister wartet auf 75.000 Euro
Die Open-Air-Auftritte von Helene Fischer und Robbie Williams im vergangenen Jahr sorgen für weitere Nachwehen. Ein Dienstleister wartet noch immer auf sein Geld.
Mit 75.000 Euro könnte man so einiges anstellen. Umso ärgerlicher, wenn einem ein solch hoher Geldbetrag fehlt, obwohl er einem eigentlich zusteht. Genauso geht es derzeit Stefan Mahl. Mit seiner Firma Mahlzeit GmbH verkabelte der im vergangenen Jahr bei den Großkonzerten von Helene Fischer und Robbie Williams auf dem Messegelände in Riem die Kassensysteme.
Rund 120.000 Euro stellte er der Catererfirma Braincandy Solutions GmbH anschließend in Rechnung, wie er gegenüber der "Abendzeitung" erklärte. Doch noch immer hat er nach eigener Aussage mehr als die Hälfte der Summe nicht gesehen. Daher hat Mahl inzwischen eine Zwangsvollstreckung eingeleitet. Auch denke er darüber nach, strafrechtlich gegen die Münchner Firma vorzugehen. Er wollte "die Kerle nicht mit allem durchkommen lassen", sagte er dem Blatt.
Auftrag für Firma eher von der kleineren Sorte
Auch wenn der Auftrag in München für den niedersächsischen Unternehmer eher zu den kleineren Jobs zählte. Ein Blick auf die firmeneigene Website zeigt, dass die Mahlzeit GmbH unter anderem schon bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich sowie im selben Jahr bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) für die Verkabelung im Einsatz war.
Bei solchen Großveranstaltungen beschäftigt Mahl nach eigener Aussage rund 100 Mitarbeiter für mehrere Monate, dabei geht es um Millionen. Peanuts also im Vergleich zu den 120.000 Euro für die Konzerte auf dem Messegelände in Riem. Zumindest für seine Firma. Kleinere Unternehmen würden angesichts eines solchen Lochs in der Kasse vermutlich zugrunde gehen, gibt er in der "AZ" zu bedenken.
Konzerte sorgen für Ärger bei Fans
Rund um die Open-Air-Konzerte im Norden von München hatte es im vergangenen Jahr immer wieder Ärger gegeben. Beim Konzert von Helene Fischer schoben vor allen die Zuschauer auf den VIP-Rängen ordentlich Frust. Rund 600 Euro hatten diese für die Tickets auf den Tisch gelegt, nur um dann feststellen zu müssen, dass die weit entfernt von der Bühne im Regen stehen mussten. Einige Fans hatten dem Schlager-Star zudem vorgeworfen, nicht live, sondern mit Playback gesungen zu haben.
Ärger gab es auch im Anschluss an den Auftritt von Robbie Williams. Erneut ging es um die teilweise schlechte Sicht auf die Bühne. Der britische Popsänger selbst hatte mit Blick auf die viel zu weit entfernt platzierten Fans spöttisch gesagt: "Ich könnte hier meinen Penis rausholen, und die würden es nicht einmal sehen." Für Kritik hatte zudem auch das Vorgehen des Veranstalters, der Leutgeb Entertainment Group, gegeben. Dieser hatte dem "Merkur" nach dessen kritischer Berichterstattung über das Konzert von Fischer kurzerhand die Akkreditierung für den Auftritt von Williams entzogen.
- abendzeitung-muenchen.de: "Mega-Konzerte von Helene Fischer und Robbie Williams in München: Dienstleister wartet noch immer auf 75.000 Euro"
- mahl.tv: Website der Mahlzeit GmbH
- merkur.de: "VIP-Wut und Playback-Vorwurf um München-Konzert von Helene Fischer: Veranstalter äußert sich"
- sueddeutsche.de: "'... und die würden es nicht einmal sehen'"
- br.de: "Robbie-Williams-Konzert: Herbe Kritik an Veranstalter"