Plötzlicher Anstieg bei Suchanfragen US-Amerikaner stürmen Reiseportale wegen Oktoberfest
Einmal zum Oktoberfest: Diesen Traum wollen sich viele Besucher aus den USA erfüllen. Dafür haben auch Medienberichte über neue Einreiseregeln gesorgt.
Offenbar wollen sich viele US-Amerikaner kurzfristig noch eine Reise auf das diesjährige Oktoberfest in München sichern. Zumindest sind die Suchanfragen für Hotels in München auf der US-amerikanischen Expedia-Seite und in der App zuletzt sprunghaft angestiegen. Und zwar um satte 25 Prozent, wie eine Datenanalyse des Online-Reiseportals ergab.
Auch nach Ferienhäusern und Ferienwohnungen wurde laut dem US-amerikanischen Pendant von Fewo-Direkt verstärkt gesucht. Für den Großraum München konnten den aktuellen Zahlen zufolge in der zweiten Juli-Hälfte im Vergleich zur ersten Juli-Hälfte 10 Prozent mehr Suchanfragen aus den USA verzeichnet werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch.
"Ein so deutlicher Anstieg der Suchanfragen nur wenige Wochen vor Beginn des Oktoberfests ist eher unüblich", wird Expedia-Sprecherin Susanne Dopp zitiert. In der Regel bemühten sich Reisende mit viel mehr Vorlauf um eine Unterkunft. Kurzfristige Ausschläge seien meist auf externe Faktoren zurückzuführen.
Dass sich plötzlich so viele US-Amerikaner noch schnell für die Wiesn interessieren, könnte laut Expedia im Zusammenhang mit der jüngsten Berichterstattung über die neuen Einreiseregeln und die einhergehende Verunsicherung stehen. Ganz nach dem Motto: Jetzt oder nie.
Neue digitale Einreisegenehmigung für Schengen-Außengrenze
In den amerikanischen Medien wurde in den vergangenen Tagen immer wieder über die neuen Einreiseregeln berichtet, die ab 2024 gelten sollen. Dann müssen sich alle Staatsangehörigen von Ländern, die nicht zur Europäischen Union gehören und die aktuell von einem Visum für den Besuch im Schengenraum befreit sind, eine gültige Reisegenehmigung ETIAS einholen. Der ETIAS-Antrag muss an der Schengen-Außengrenze vorgelegt werden. Versäumen etwa US-Bürger, sich vorab online zu registrieren, kann die Einreise in die EU verweigert werden.
Gleichwohl bleibt der visumsfreie Status amerikanischer Bürger, der bislang schon galt, erhalten. Die elektronische Registrierung wird dennoch verpflichtend sein, um als US-Bürger den Schengen-Raum betreten zu dürfen, das Ausfüllen dauert aber in der Regel nur wenige Minuten.
Auch viele Suchanfragen aus Großbritannien
Ähnliche überraschende Zahlen zu Reiseanfragen auf das Oktoberfest gibt es übrigens laut Expedia zudem aus Großbritannien. Auch dort sind den Daten von Expedia und FeWo-direkt zufolge sowohl die Suchanfragen für Hotels als auch für Ferienunterkünfte in München – zeitgleich mit der Medienberichterstattung – um 25 Prozent gestiegen, heißt es. In Kanada konnte Expedia nach eigenen Angaben im Vergleichszeitraum sogar 30 Prozent mehr Suchanfragen verzeichnen.
Verfügbare Unterkünfte in München seien aber begrenzt, darauf weist das Reiseportal mit Blick auf die Reservierungen hin. "Last-minute-Reisenden empfehlen wir, auch in den benachbarten Landkreisen, zum Beispiel in Rosenheim oder Starnberg, nach freien Ferienunterkünften zu suchen und dann mit der Bahn in die Innenstadt zu fahren", sagt Wolfgang Pagl, Director Vacation Rentals bei FeWo-direkt.
Zu den Top 10 der Herkunftsländer ausländischer Oktoberfestbesucher gehören laut Expedia-Daten in diesem Jahr die USA, Kanada, Großbritannien, Italien, Australien, Österreich, Japan, die Niederlande, Mexiko und Frankreich.
- Mitteilung von Expedia und Fewo-Direkt vom 9.8.2023