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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Jetzt neuer Besitzer gesucht Goldfisch am Bahnhof aus Gurkenglas gerettet
Skurriler Fund am Münchner Bahnhof: Dort stand ein Gurkenglas mit einem Goldfisch darin. Tierschützer haben ihn aufgenommen und suchen nach einer Heimat für den Fisch.
Dieser Fisch gibt Rätsel auf: Die Reptilien-Auffangstation in München sucht den bisherigen oder neuen Besitzer eines Goldfischs, der kürzlich am Hauptbahnhof in einem Gurkenglas gefunden wurde. Das Tier, das inzwischen Francesco getauft wurde, kam mit einem Zug aus Italien und wurde wohl beim Umsteigen vergessen oder bewusst stehen gelassen. Nun lebt der Fisch vorübergehend in München.
Zuerst hatte die "tz" über den Goldfisch berichtet. Wie Jennifer Vogl, die Sprecherin der Reptilien-Auffangstation, im Gespräch mit t-online berichtet, gehe es Francesco gut. Er befindet sich in einem Aquarium in der Station, die anders als der Name vermuten lässt, nicht nur Reptilien aufnimmt. Trotz umfangreicher Suche habe sich der Besitzer des Tieres noch nicht gemeldet. Deshalb suchen die Tierschützer nun auch nach einer neuen Heimat für Francesco.
Wie man in München an den Goldfisch vom Bahnhof kommt
Wer sich für das Tier interessiere, könne einen Fragebogen auf der Seite der Auffangstation ausfüllen. Die Station prüfe dann, ob das Tier bei dem Interessenten artgerecht gehalten werden kann. Dazu benötigt sie auch Fotos von Aquarium oder Teich. Wer das Tier am Ende bekommt, müsse zwar keinen Kaufpreis wie in der Zoohandlung zahlen, jedoch werde ein kleines Vermittlungsentgeld fällig.
Dass ein Gurkenglas zu wenig Platz für den Goldfisch bietet, versteht sich sicher von selbst. Doch auch in einem typischen Goldfischglas dürfe man Francesco und seine Artgenossen nicht halten, sagt Markus Baur. Er ist Tierarzt und Vorsitzender sowie Leiter der Reptilien-Auffangstation in München. "Das ist tierschutzwidrig", sagt er über die Gläser.
Am besten sei ein Teich, der im Winter nicht zufriere, oder ein unbeheiztes Aquarium mit Material wie Kies und Pflanzen am Boden, in dem der Fisch wühlen kann. Aufpassen müsse man, dass man keine Fressfeinde der Goldfische im selben Gewässer hält. Am wohlsten fühlten sie sich mit anderen Goldfischen. Eines dürfte eh feststehen: Bahnhöfe und Gurkengläser sind für die Tiere keine geeignete Heimat.
- tz.de: "Herrenloser Goldfisch "Francesco" reist per Bahn in Gurkenglas aus Italien nach München"
- Gespräch mit Jennifer Vogl und Markus Baur