Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aus "Solidarität" Rammstein-Fans wollen für Till Lindemann auf die Knie gehen
Till Lindemann steht im Zentrum heftiger Vorwürfe. Seine Fans wollen bei den Konzerten in München eine irritierende Solidaritätsaktion starten.
Rammstein-Fans planen bei den Konzerten der Band in dieser Woche offenbar eine "Solidaritäts"-Aktion mit Till Lindemann. Das geht aus Beiträgen bei Instagram sowie aus mehreren Facebook-Fangruppen hervor. Rammstein spielen am 7., 8., 10. und 11. Juni im Münchner Olympiastadion.
Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Tagen Vorwürfe gegen Lindemann erhoben: Sie sprachen von teils beängstigenden Situationen. Bei den Konzerten der Band seien junge Frauen gefragt worden, ob sie zur After-Show-Party kommen wollen. Dort soll es auch zu erzwungenen sexuellen Handlungen gekommen sein. Mitte Juli tritt Rammstein im Berliner Olympiastadion auf. Ob es dort After-Show-Partys geben soll, erfahren Sie hier.
"Wir dachten über ein Ständchen nach"
Die Band wies die Vorwürfe zunächst zurück. Inzwischen hat Rammstein eine Anwaltskanzlei mit der Prüfung der Anschuldigungen beauftragt. Ziel ist es demnach, die Sachlage aufzuklären. Dabei geht es etwa um den Einsatz von Drogen ohne Wissen der Beteiligten im Umfeld des Konzertes.
Embed
Angesichts der Vorwürfe wollen sich Fans nun mit Lindemann solidarisieren. Einen entsprechenden Beitrag teilten Fans in mehreren sozialen Netzwerken. Man bereite eine Überraschung vor, heißt es in dem Beitrag. "Wir dachten über ein Ständchen nach."
Am Ende ihrer Auftritte kniet die Band regelmäßig zum Abschied vor ihren Fans auf der Bühne. "Wenn sie knien, knien wir mit ihnen." Dabei sollen die Fans dann eine abgeänderte Version des Rammstein-Songs "Ohne Dich" singen – "Ohne Euch".
"Ohne euch könn' wir nicht sein"
In dieser abgeänderten Version kommt unter anderem die Zeile "Ohne euch könn' wir nicht sein, ohne euch" vor. Außerdem sollen Fans singen: "Und das Atmen fällt uns ach so schwer, weh mir, oh weh, und die Vögel singen nicht mehr."
Besonders die Ankündigung, in Solidarität mit Lindemann auf die Knie gehen zu wollen, sorgt bei Twitter für Entsetzen. "Ich will einfach nur noch schreien!", schreibt beispielsweise die Autorin Jasmina Kuhnke.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
In Anlehnung an den Footballer Colin Kaepernik ist das Hinknien ein Symbol der "Black Lives Matter"-Bewegung geworden, die sich für die Rechte Schwarzer Menschen einsetzt. "Wenn die Fans das als Zeichen einer angeblichen Repression machen, dann ist es sehr wohl auch Anlehnung und somit indirekter Vergleich", schreibt Kuhnke.
- Eigene Recherchen bei Twitter, Facebook und Instagram