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Cousin von Hollywood-Schauspieler Leonardo DiCaprio in Skandal verwickelt


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Prozess in München
Skandal um DiCaprio-Cousin: "Könnte um Millionen gehen"

Von Alexander Spöri

05.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Leonardo DiCaprio neben Cate Blanchett im Beverly Hilton Hotel in Los Angeles (Archivbild): Sein deutscher Großcousin steht in München vor ernsthaften Schwierigkeiten.Vergrößern des Bildes
Leonardo DiCaprio neben Cate Blanchett im "Beverly Hilton Hotel" in Los Angeles (Archivbild): Sein deutscher Großcousin steht in München vor ernsthaften Schwierigkeiten. (Quelle: IMAGO/ImageCollect)

Der Prozess in München gegen den Cousin von Leonardo DiCaprio wurde verschoben. Neue Vorwürfe kommen ans Licht. Der Fall könnte sich zu einem Betrugsskandal entwickeln.

Vor 20 Jahren spielte Leonardo DiCaprio eine seiner bekanntesten Rollen: Frank Abagnale, einen Hochstapler, der ohne Abschlüsse zum Pilot und Oberarzt wird. Diese Rolle hat anscheinend auf seinen Großcousin Niklas in den Birken abgefärbt und die Fäden laufen nun vor dem Münchner Amtsgericht zusammen. Und noch bevor dieser sich wegen Hochstapelei vor Gericht verantworten muss, werden immer mehr Vorwürfe laut.

Der geplante Prozessauftakt vor dem Amtsgericht in München wurde am Donnerstag deshalb verschoben. Das Amtsgericht müsse die neuen "Sachvorträge" zunächst prüfen. Nach Informationen von t-online könnte sich der Fall zu einem Betrugsfall ungeahnten Ausmaßes entwickeln.

"Da ist noch viel Musik drin", sagt der deutsch-britische Rechtsanwalt Alexander Stevens im Gespräch mit t-online. "Es könnte um Millionenbeträge gehen", so der Strafverteidiger. Der 42-jährige Münchner vertritt die Filmproduktionsfirma, die in den Fall verwickelt ist. Stevens ist auf der Suche nach weiteren Betroffenen. "Das Betrugssystem von Niklas in den Birken ist bisher nicht endlich", denn immer mehr vermeintliche Opfer melden sich zu Wort. Sie wollen dem langjährigen Treiben des Mannes aus Osnabrück ein Ende machen.

Der angebliche Draht zur "High Society"

Unter den angeblichen Betrugsopfern befinden sich Influencer, Immobilienmakler und Filmemacher – teilweise mit hoher Reichweite auf sozialen Medien und aus einer Gesellschaftsklasse, die sich gern im Rampenlicht präsentiert. Sie meldeten sich bei Alexander Stevens und der "Bild"-Zeitung, nachdem die Vorwürfe gegen Niklas in den Birken öffentlich wurden.

Doch wie soll der Mann überhaupt betrogen haben? Durch seine Verbindung zum Weltstar Leonardo DiCaprio, der über seine Mutter einen deutschen Verwandtschaftskreis hat, so der Vorwurf. Dabei soll der Osnabrücker vorgetäuscht haben, dass er unter anderem durch den US-Schauspieler höchsten Kreisen nahesteht – obwohl er zu DiCaprio lange keinen Kontakt pflegte.

Verschiedene Betrugsvorwürfe werden laut

Laut "Bild" soll er eine bekannte Influencerin um 300.000 Euro betrogen haben. Diesen Großbetrag habe der Beschuldigte allerdings bereits abbezahlt, nachdem ein Vollstreckungstitel ausgestellt worden war. In den Birken gab sich demnach der Influencerin gegenüber als besonders wohlhabend aus. Seine Familie besäße unter anderem große Teiler der Ferieninsel Sylt.

Auch eine Immobilienmaklerin meldet sich in der Zeitung zu Wort und spricht von einem Betrugsversuch. Bei ihr soll sich der Großcousin nach Immobilien für DiCaprio umgesehen haben. Nachdem er eine unüblich hohe Vermittlerprovision verlangt hatte, brach die Maklerin den Kontakt ab.

Filmproduktionsfirma wurde skeptisch

Im Jahr 2018 soll der Mann dann schließlich ins Gespräch mit einer Münchner Filmproduktionsfirma gekommen sein, die jetzt vor dem Amtsgericht in München kämpft. Für ein neues Projekt versprachen sich die Filmemacher einen direkten Draht zum US-Weltstar. Dafür zahlten sie Niklas in den Birken mehrere Hunderttausend Euro und stellten dem Großcousin einen Porsche als Dienstwagen, wie die "Bild" zuerst berichtete.

Das Filmprojekt der Produktionsfirma will der Osnabrücker im Gegenzug DiCaprio vorgestellt haben – unter anderem bei der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle. Besprochen habe er es ebenso in ihrem gemeinsamen Urlaub in Mittelamerika. Doch der Unmut bei den Filmemachern wuchs – sie wurden zunehmend skeptischer und reichten deshalb Klage ein.

Wer noch in den Skandal verwickelt sein könnte, ist bislang unklar. Auf Instagram besitzt der mutmaßliche Betrüger Kontakte zu weiteren Influencern, Models, Start-up-Unternehmen und Moderatorinnen verschiedener Fernsehsender, darunter Pro7 und ZDF.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Rechtsanwalt Alexander Stevens
  • Eigene Recherchen auf Instagram
  • Korrespondenz mit Amtsgericht
  • bild.de: "Muss DiCaprio vor Gericht erscheinen?"
  • bild.de: "Auch sie fielen auf den Hochstapler rein"
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