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München

Winter-Tollwood: Energieverbrauch enorm? CSU empört über "Doppelmoral"


67.950 Liter Heizöl
Öl statt Öko: Das Winter-Tollwood ist ein Energiefresser

Von t-online, jov

Aktualisiert am 06.04.2023Lesedauer: 1 Min.
Winter-Tollwood, München, Energie, StromVergrößern des BildesHinweistafeln zur Stromversorgung auf dem Winter-Tollwood (Archivbild): Das Festival steht wegen seines enormen Energiebedarfs in der Kritik. (Quelle: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)

30 Einfamilienhäuser könnten ein ganzes Jahr damit heizen: Das Winter-Tollwood braucht jede Menge Heizöl. Den CO2-Ausstoß kompensiert man.

Das Tollwood-Festival ist ein ökokulturelles Festival, was jeweils einige Wochen im Sommer und im Winter stattfindet: Im Winter gibt es einen sogenannten Weltsalon, der sich explizit mit sozialen und ökologischen Themen auseinandersetzt. Nun aber berichtet der "Münchner Merkur", dass ausgerechnet auf dem Öko-Festival ein enormer Heizölverbrauch herrscht. Das hatten Stadträte der CSU und Freien Wähler in einer Anfrage an die Stadt herausgefunden. Die Antwort: Das Festival auf der Theresienwiese hat im Winter rund 67.950 Liter Heizöl verbraucht. Der Stromverbrauch liegt bei 586.415 Kilowattstunden.

Dem Merkur erklärte der CSU-Stadtrat Hans Hammer, "das Tollwood Festival bezeichnet sich als ökologisch und nachhaltig, stellt aber mitten in der größten Energiekrise beheizte Zelte in die Winterlandschaft." Die Menge des auf dem Winter-Tollwood verbrauchten Heizöls würde 30 durchschnittlichen Einfamilienhäusern ein ganzes Jahr reichen. Hammer spricht von "Doppelmoral". Und die Frage, wie groß der CO2-Fußabdruck der Heizungen oder des Festivals insgesamt sei, sei gar nicht beantwortet worden.

Das Festival erklärte der Redaktion des "Münchner Merkur", im Vergleich zu 2019 habe das Festival 2022 erstmals hauptsächlich Luftwärmepumpen verwendet und knapp ein Drittel weniger Heizöl verbraucht. Die Zelte würden so sparsam wie möglich beheizt, müssten aber, um sie gegen Schäden durch Schneelast zu sichern, erwärmt werden. Den CO2-Ausstoß kompensiere man durch die Klimaagentur "atmosfair". Die gemeinnützige Organisation investiert die von Unternehmen als CO2-Kompensation erhaltenen Summen in Klimaschutzprojekte wie Solaranlagen oder Wasserkraft.

Verwendete Quellen
  • merkur.de: "Öl statt Öko! Heiz-Debatte ums Tollwood Winter-Festival - CSU spricht von "Irreführung der Besucher""
  • zeit.de: "Es gibt niemanden, der das System unabhängig überwacht"
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