Nach Razzia in Villen Bericht: Seltene Fabergé-Eier beim Tegernsee-Oligarchen gefunden
In der Tegernsee-Villa, die dem russischen Oligarchen Alischer Usmanow zugeordnet wird, soll es einen besonderen Fund gegeben haben. Nach einem Medienbericht lagerte dort seltenes Kunsthandwerk.
Bei der Razzia in der Tegernsee-Villa, die dem russischen Milliardär Alischer Usmanow zugeschrieben wird, soll nach Berichten des "Spiegel" die Polizei auch seltene Schmuckgegenstände gefunden haben. In einem Tresor könnten sich demnach vier Fabergé-Eier befunden haben. Derzeit würden Behörden prüfen, ob die Prunkeier auch echt sind.
Fabergé-Eier sind aufwändig gestaltete Kunstwerke, die Ende des 19. Jahrhunderts vom russischen Goldschmied Carl Fabergé angefertigt wurden. Sie sehen aus wie Ostereier, sind aber reichlich dekoriert und oftmals auch mit Diamanten und anderen Edelsteinen versehen. Die ersten Stücke hatte Zar Alexander III. bestellt, es folgten weitere Auftragsarbeiten.
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Unklar ist, wie viele Fabergé-Eier es überhaupt gibt, man geht von mindestens 52 Stücken aus. Einige sind in Museen ausgestellt, andere sind in Privatbesitz. Der Kreml soll zehn Fabergé-Eier besitzen. Die Prunkstücke werden, wenn die Echtheit bestätigt ist, hoch gehandelt. Bei einer Auktion 2007 wurde das sogenannte Rothschild-Ei für 12,5 Millionen Euro versteigert. Allerdings sind auch viele Fälschungen im Umlauf.
Polizei durchsuchte mehrere Villen
Die Polizei hatte am Mittwoch Villen am Tegernsee gestürmt, die dem Milliardär Alischer Usmanow zugeordnet werden. Beamte des Bundeskriminalamts sowie der Steuerfahndung waren im Einsatz. Es soll um Steuerhinterziehung und Geldwäsche gehen. Der Russe Usmanow gilt als einer der reichsten Männer seines Landes und als Freund Wladimir Putins.
Drei Wohnhäuser in Rottach-Egern waren von der Großrazzia betroffen, ebenso ein Lager. Durchsuchungen gab es nicht nur in Bayern: Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft München II sind insgesamt 24 Objekte in Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hamburg durchsucht worden.
Derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt
Usmanow soll seit 2016 regelmäßig am Tegernsee gewohnt, aber seitdem keine Steuererklärung eingereicht haben, berichten BR und MDR. Er fühle sich am Tegernsee wie zu Hause, ließ Alischer Usmanow kürzlich im Gespräch mit t-online ausrichten.
Laut "Spiegel" könnte der Russe Einkommens- und Schenkungssteuern in Höhe von insgesamt rund 555 Millionen Euro hinterzogen haben. Er ist auf die Sanktionsliste der EU gesetzt worden, sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt. Usmanow soll nach Informationen des "Spiegel" ein gültiges Visum für Deutschland haben.
Auch ein anderer Oligarch soll Liebhaber von Fabergé-Eiern sein: Im Juli bestätigten US-Ermittler, dass es einen entsprechenden Fund bei der Durchsuchung einer russischen Luxusjacht gegeben habe. Diese sollte nach Medienberichten dem russischen Milliardär Suleiman Kerimow gehören. Die Echtheit des Schmuckstücks blieb aber zunächst unbestätigt.