München Kultusminister bittet Lehrer um Augenmaß bei Schulaufgaben
Im Hinblick auf eine Häufung von Schulaufgaben hat der bayerische Kultusminister an alle Lehrkräfte appelliert, mit Augenmaß zu hantieren. "Auf der einen Seite will man natürlich Leistungserhebungen, auf der anderen Seite wollen wir in diesen Zeiten die Schülerinnen und Schüler nicht überfordern", sagte Michael Piazolo (Freie Wähler) am Montag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Er reagierte damit auf die Praxis in einigen Schulen, möglichst schnell möglichst viele Noten einzufahren, um für den Fall eines pandemiebedingten Unterrichtsausfalls nicht in Zeitnöte zu geraten.
Eine Woche nach Wiederbeginn des Schulunterrichtes in Bayern sprach der Kultusminister von einer insgesamt positiven Bilanz. Der Schulstart sei Piazolo zufolge "relativ reibungslos gelaufen". Nach Angaben des Ministeriums wurde der Präsenzunterricht von vielen Beteiligten dementsprechend positiv begrüßt.
"Wir haben das Sicherheitsnetz nach enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium nochmal verstärkt", sagte Piazolo. Demnach müssen alle Schülerinnen und Schüler, auch diejenigen die geimpft sind, negativ getestet sein, um am Schulunterricht teilnehmen zu können. Außerdem habe man sich auch die Daten bei den sogenannten Pooltests angeschaut. Den Daten zufolge waren 3,2 Prozent der Pooltests am ersten Tag nach den Ferien positiv. Das sei weniger als nach den Allerheiligen-Ferien (4,4 Prozent), betonte Piazolo.
Zudem habe man auch bei den Quarantäne-Regeln nachgesteuert: Schüler können sich nun bereits nach dem fünften Tag freitesten. Trotz weiterer Quarantäne-Fälle, schicke man inzwischen tendenziell keine ganzen Klassen mehr in die Quarantäne. "Andere Maßnahmen werden nur ergriffen, wenn mehrere Fälle in einer Klasse auch auftauchen", sagte Piazolo. Derzeit herrsche ein Betrieb von deutlich über 97 Prozent aller Klassen.
In puncto Luftreiniger seien aktuell über 70 Prozent der Klassenräume in Bayern mit einem mobilen Reinigungsgerät aus bayerischer Förderung ausgestattet. Insgesamt habe der Freistaat für das Programm 87,5 Millionen Euro ausgegeben, hieß es. Im Vergleich zu anderen Bundesländern habe Bayern gegenwärtig die meisten Luftreinigungsgeräte, so Piazolo.