München VWs Lkw-Tochter Traton wächst: Chipmangel bremst
VWs Lkw-Tochter Traton ist nach dem schwierigen Jahr 2020 auf Wachstumskurs, leidet aber unter dem Chipmangel. In den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres steigerte das Unternehmen, zu dem unter anderem die Marken MAN und Scania gehören, seinen Umsatz um 38 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro, wie es am Donnerstag mitteilte. Allerdings bremst der Teilemangel das Geschäft deutlich. Derzeit stehen rund 10 000 bis 15 000 Lkw auf Halde, bei denen nur noch Chips fehlen.
Dementsprechend konnte das Wachstum der Auslieferungen nicht mit dem der Bestellungen Schritt halten. Traton-Chef Christian Levin sprach von einer "Lieferketten-Hölle", in der man sich derzeit befinde. "Unsere gesamte Branche befindet sich im Moment inmitten eines perfekten Sturms." Er sei aber zuversichtlich, dass Traton gestärkt daraus hervorgehen werde.
Auf der Ergebnisseite sieht es für Traton sehr viel besser aus als vor einem Jahr: Wo nach den ersten neun Monaten des Jahres 2020 noch ein Verlust von 158 Millionen Euro gestanden hatte, findet sich jetzt ein Gewinn von 677 Millionen.
Zum starken Wachstum bei Umsatz, Absatz und Bestellungen trug auch der Zukauf von Navistar bei, das erstmals konsolidiert wurde. Bei der Prognose machte sich dies allerdings negativ bemerkbar. Erstmals stellte der Vorstand sie für das laufende Jahr inklusive Navistar. Nun fällt sie etwas schlechter aus. Die Börse reagierte zunächst mit Verlusten.